Mainzer Poetikdozentur mit Angela Steidele (öffentlicher Vortrag)
Rubriken: Vorträge
Veranstaltungsdetails
- Zeit
- Ort
- P11, Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
»Was, wenn alles falsch war?«
Mit Aufklärung. Ein Roman, 2023 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, hat Angela Steidele nicht nur das Zeitalter der Vernunft porträtiert und zwischen den Zeilen unsere neo irrationale Gegenwart gleich mit; darüber hinaus hat sie mit diesem Werk auch ihr eigenes bisheriges Schaffen poetologisch pointiert. Wie gehen Wissenschaft und Erzählung zusammen? Was vermag Recherche, was die Literatur? Solche Fragen kennzeichnen auch ihre Biographien, etwa die über Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel (In Männerkleidern 2004, neu 2021), über Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens (Geschichte einer Liebe 2010) oder über Anne Lister (2017). Ihre Essays (Zeitreisen 2018; Poetik der Biographie 2019) sowie ihr Roman Rosenstengel (2015) erkunden auch formal Wahrheit als Dichtung.
Aufklärung. Ein Roman führt diese Stränge von Steideles Denken nun zusammen, wenn sich Bachs älteste Tochter Dorothea 1763 über die Biographie empört, die der Literaturprofessor Johann Christoph Gottsched über seine soeben verstorbene Frau Luise veröffentlicht. »Es war doch alles ganz anders!«, meint Dorothea, und beginnt ihren Gegenentwurf der Geschichte – bis auch sie merken muss, dass sie im Schreiben Leben in Kunst verwandelt.
In Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Der Eintritt ist frei.
Mehr zur Autorin und ihrem Werk erfahren Sie auch im Deutschlandfunk und bei SWR2.