Projektbeschreibung

Die zahlreichen philosophischen, theologischen und homiletischen Schriften des sächsischen Pfarrers Valentin Weigel (1533-1588) zirkulierten zunächst handschriftlich und wurden – zu einem Teil – erst zu Beginn und am Ende des 17. Jahrhunderts gedruckt. Auf der Grundlage einer lutherisch-reformatorischen Frömmigkeit vereinen sie unter anderem neuplatonische und mittelalterlich-mystische Einflüsse mit Ideen des Renaissancehumanismus, des Spiritualismus Sebastian Franckscher Prägung und der Philosophie des Paracelsus. Durch die nachhaltige Wirkung auf spätere geistige Strömungen wie das Rosenkreuzertum, den Pietismus mit seinen Wegbereitern und den deutschen Idealismus kommt dem Weigelschen Œuvre eine Schlüsselstellung in der Geistes- und Ideengeschichte der frühen Neuzeit zu.

Die auf insgesamt 15 Bände konzipierte ‘Neue Edition’ der ‘Sämtlichen Schriften’ Valentin Weigels hat die Aufgabe, die wichtigsten Texte des Weigelschen Schriftenkorpus für eine unterschiedliche Fachgebiete betreffende Forschung in kritischer Ausgabe zugänglich zu machen. Erschienen sind die Bände 3 und 8 mit den zentralen erkenntnistheoretischen Werken (1996 und 1997) sowie Band 4 mit den weigelschen Gebetsschriften (1999). Weitere theologisch-homiletische bzw. polemische Schriften enthalten die in Arbeit befindlichen Bände 7 ("Von Betrachtung des Lebens Christi"; "Vom Leben Christi" u.a.) und 11 ("Informatorium"; "Viererlei Auslegung von der Schöpfung" u.a.).

Bericht 2013