Über RICH

Schatzfunde vom Beginn des römischen Kaiserreiches sind eine aussagefähige Quelle für das Phänomen, das in der Forschung unter dem Namen Romanisierung bekannt ist. Ab der Mitte des 1. Jhs. n.Chr. dominierte ein einziges, römisches Währungssystem. In der Neuzeit sind Tausende von Schatzfunden römischer Münzen, sowohl mit kaiserlichen als auch mit Provinzialprägungen, entdeckt worden, die dieses System auf konkrete Weise dokumentieren.

Die Datenbank macht bibliographische Angaben zu diesen Schatzfunden zugänglich und stellt damit ein Werkzeug für vergleichende Untersuchungen zum Umgang mit Geld, zum Münzumlauf sowie zur Geldgeschichte in der gesamten römischen Welt und den Gebieten, die mit ihr in engem Kontakt standen, her. Besonderes Gewicht wird auf Komplexe aus Italien, dem Zentrum des Imperiums, gelegt. In erster Linie wurden größere Hortfunde mit gut dokumentiertem Inhalt aufgenommen, aber auch Komplexe, die diese Kriterien nicht erfüllen jedoch von besonderer Bedeutung bzw. in ihrem jeweiligen Kontext einmalig sind. Selbstverständlich sind auch kleinere oder schlecht dokumentierte Funde, auf die wir aufmerksam geworden sind, in der Datenbank zu finden. Ferner sind bisher unpublizierte Schatzfunde aufgelistet, die etwa in Museumsausstellungen gesehen worden sind, so dass sich in der nächsten Zukunft systematische Studien dieses Materials in Bezug auf chronologische und regionale Besonderheiten konzentrieren können.

Schatzfunde mit von Augustus geprägten Schlussmünzen sind schon in Roman Republican Coin Hoards, von dem demnächst eine aktualisierte Fassung auf der Imagines Italicae-Website zu finden sein wird, veröffentlicht worden. Daher werden hier zunächst Angaben zu Schatzfunden aus der frühen Kaiserzeit von Tiberius bis Septimius Severus veröffentlicht. Weiteres Material wird demnächst folgen und wir hoffen, dass uns Ergänzungen und Korrekturen gemeldet werden. Die hier veröffentlichten Informationen spiegeln noch der ursprünglichen Aufnhame von Michael Crawford wider, werden aber demnächst standardisiert und erweitert.

Bedanken möchten wir uns bei Frau Rozalyn Todd, die ein Großteil der ersten Datensätze aufnahm, Frau Ellen Baumann, die die Datenbank um weiteres Material ergänzte, sowie Frau Christiane Röder, die die Einträge redigierte.

Verwendet wurden die bibliographischen Richtlinien der Römisch-Germanischen Kommission, Frankfurt am Main, die im Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 71, 1990, 973-998 and 73, 1992, 477-540 veröffentlicht wurden.