Projektbeschreibung

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Moses empfängt die Gesetzestafeln. Straubing, St. Jakob, Langhausfenster SÜD VII. (CVMA Deutschland Bd. XIV: Niederbayern). Werkstatt des Nürnberger Stadtglasers Veit Hirsvogel d.Ä. nach einem Entwurf von Albrecht Dürer, um 1498/1500.

Aufgabe und Ziel des seit 1975 von der Mainzer Akademie betreuten Langzeitprojekts ist die wissenschaftliche Bearbeitung der in den alten Bundesländern erhaltenen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Glasmalereien im Rahmen des 1952 gegründeten, zwölf europäische Länder, die USA und Kanada verbindenden Forschungsunternehmens. Eine entsprechend strukturierte, von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften betreute Arbeitsstelle in Potsdam ist seit der Vereinigung für die neuen Länder zuständig.

Die durch Umweltschäden in zunehmendem Maße gefährdeten Kunstdenkmäler werden fotografisch und zeichnerisch dokumentiert und nach den internationalen Richtlinien des CVMA ediert. Über die materielle Erfassung der in situ oder in musealem Besitz bewahrten Bestände hinaus werden Fragen nach technischen Voraussetzungen, historischen Zusammenhängen, stilistischen Entwicklungen, Grundlagen der Bildprogramme, Rolle der Auftraggeber und Arbeitsweise der Werkstätten geklärt. Damit kommt den Editionen des Corpus Vitrearum die Bedeutung von Quellenwerken zu, die der gesamten Mediävistik neue Fakten und Fragestellungen vermitteln.

Die akuten Probleme der Erhaltung und Sicherung der Denkmäler haben darüber hinaus überall dort, wo Corpusbände in Arbeit sind, zu einer Engführung von wissenschaftlicher Erforschung und denkmalpflegerischer Betreuung geführt.

Von den geplanten 40 Teilbänden des deutschen CVMA sind bisher 30 erschienen, sechs weitere sind in Bearbeitung. Hiervon hat die Freiburger Arbeitsstelle seit 1979 folgende Bände vorgelegt: Baden/Pfalz (1979), Schwaben II (1986), Regensburg, Dom, in zwei Teilen (1987), Lüneburg/Heideklöster (1992), Ulm (1994), Frankfurt/Rhein-Main-Gebiet (1999), Mittelfranken/Nürnberg extra muros, in zwei Teilen (2002), Marburg/Nordhessen (2008), Freiburg im Breisgau, in zwei Teilen (2010), Oppenheim/Rhein- und Südhessen (2011), Nürnberg: Sebalder Stadtseite (2013), Regensburg und Oberpfalz (2015), Niedersachsen (2017), Nürnberg: Lorenzer Stadtseite, in zwei Teilen (2019) und Augsburg/Bayerisch-Schwaben (2022). 1991 erschien außerdem ein Studienband zur Nürnberger Glasmalerei der Dürerzeit, 1996 ein zweiter mit Quellen und Studien zur Restaurierungsgeschichte und 2018 ein dritter zu den ornamentalen Verglasungen der Hochgotik in den Regionen am Rhein. Von dem dreibändig geplanten Übersichtswerk Deutsche Glasmalerei des Mittelalters sind zwei Bände erschienen (1992, 1995). Im Dezember 2005 erschien "Glasmalerei im Kontext. Bildprogramme und Raumfunktionen. Akten des XXII. Internationalen Kolloquium des CVMA, Nürnberg, 29. August - 1. September 2004". In der Reihe "Meisterwerke der Glasmalerei" wurden inzwischen acht Bände vorgelegt: 1. Sankt Peter zu Köln (2006), 2. St. Sebald in Nürnberg (2007). 3. Der Altenberger Dom (2008), 4. Die Elisabethkirche in Marburg (2009), 5. Die Katharinenkirche in Oppenheim (2012), 6. St. Lorenz in Nürnberg (2016), 7. Der Dom zu Eichstätt (2017) und 8. Das Ulmer Münster (2019).

Bericht 2020

Bericht 2021

Bericht 2022