Bericht zum Workshop »Digital Edieren« jetzt online

Der Workshop »Digital Edieren«, der am 27. und 28. April in den Räumlichkeiten der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz in Präsenz stattfinden konnte, bot eine breite Diskussionsplattform für verschiedene Herangehensweisen an die digitale Präsentation und Aufbereitung verschiedener Texte. Ein ausführlicher Tagungsbericht von Daniel Gneckow ist seit dem 16.06.2022 auf H-Soz-Kult zu finden.

Workshop »Digital Edieren« am 27. und 28. April 2022

Der Workshop »Digital Edieren« am 27. und 28. April 2022, der im Rahmen des Akademieprojekts ›Burchards Dekret Digital‹ stattfindet, beleuchtet anhand verschiedener Beispiele die Potentiale und Herausforderungen digitaler Editionsprojekte. Im Mittelpunkt stehen Konzeption, Workflow, technische Umsetzung und Präsentation von Editionen mittelalterlicher Textkorpora, insbesondere zu rechtsgeschichtlichen Themen, in die der Workshop vielfältige Einblicke gewährt.

In der ersten Sektion stehen die digitale Präsentation mittelalterlicher Texte, die Entwicklung und Implementierung von Editionsrichtlinien sowie praktische Erfahrungen bei der Arbeit mit Transkribus im Mittelpunkt. Den Schwerpunkt der zweiten Sektion bildet das Spannungsfeld zwischen digitaler und gedruckter Darstellung und die eng damit verbundene Frage nach hybriden Editionen. Die dritte Sektion rückt das Akademieprojekt ›Burchards Dekret Digital‹ ins Zentrum und gibt Einblick in die von der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur bereitgestellte Arbeitsumgebung für digitale Projekte. Die vierte Sektion schließlich widmet sich den inhaltlichen Erschließungs- und Analysemöglichkeiten, die digitale Editionsvorhaben bieten.

Die Veranstaltung findet in Präsenz statt in den Räumen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Geschwister-Scholl-Str. 2 in 55131 Mainz.

Anmeldung im Sekretariat bei Frau Birgit Peters, E-Mail: sekr-mittelalteruni-kassel.de 

Zum Programm

Frohe Weihnachten und ein gesundes Jahr 2022!

Das Projektteam wünscht Ihnen allen wunderschöne Feiertage, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022! Wir hoffen auch im nächsten Jahr auf regen Austausch und bedanken uns herzlich bei allen, die das Projekt 2021 unterstützt, gefördert und voran gebracht haben.

Tagungsbericht »Burchard von Worms und die vorgratianischen Sammlungen« jetzt online

Am 11. und 12. Oktober hat die Online-Tagung des Akademie-Projekts »Burchards Dekret Digital« zum Thema »Burchard von Worms und die vorgratianischen Sammlungen« stattgefunden. Für einen detaillierten Einblick sei auf den Tagungsbericht von Elena Vanelli verwiesen, der seit dem 18. 11. auf H-Soz-Kult zu finden ist: https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-9152

Ankündigung Online-Tagung »Burchard von Worms und die vorgratianischen Sammlungen«

Am 11. und 12. Oktober findet die Online-Tagung des Akademie-Projekts »Burchards Dekret Digital« zum Thema »Burchard von Worms und die vorgratianischen Sammlungen« statt. Der Schwerpunkt liegt auf den vielschichtigen Beziehungen zwischen ausgewählten kirchenrechtlichen Texten und dem Decretum Burchardi: teilweise dienten diese ihm als Quelle und Vorlage, teilweise rezipierten sie die Sammlung des Wormser Bischofs. Wie sich dieser Austausch genau darstellte und wie er sich in den Textzeugen niederschlug, steht im Zentrum der Veranstaltung. Darüber hinaus werden auch die Vita Burchards und verschiedene Fragen der Editorik in den Fokus gerückt, die mit der Arbeit im Projekt auf engste verbunden sind.

Die Veranstaltung ist kostenlos und öffentlich über Zoom zugänglich. Um Anmeldung unter https://fau.zoom.us/j/67281641929?pwd=cjlqSG94ejhiUndDVE1qaG5pb0dFdz09 bis 10.10.2021 wird gebeten.

Programm

Montag 11. Oktober 2021

14.00h Eröffnung

14.15h Martina Giese (Julius-Maximilians-Universität Würzburg): Die Überlieferungs- und Editionsgeschichte der Vita Burchardi

15.00h Eric Knibbs (Monumenta Germaniae Historica, München): Welche Pseudoisidor-Handschriften kannte Burchard von Worms?

PAUSE

16.15h Kathleen Cushing (Keele University/UK): Burchard and the ‘Gregorian’ Collections

17.00h Greta Austin (University of Puget Sound, Tacoma/WA, USA): Burchard’s Decretum and its relationship to the contemporary Collectio duodecim partium

 

Dienstag 12. Oktober 2021

9.00h Lotte Kéry (Johannes Gutenberg-Universität Mainz): Burchards Dekret und seine Quellen – Eine Analyse am Beispiel von Buch XII De periurio

9.45h Cornelia Scherer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Westgotische Rechtssammlungen im Decretum Burchardi

PAUSE

11.00h Christof Rolker (Otto-Friedrich-Universität Bamberg): Verbrannt, aber nicht verloren: Ivos Burchard und der Chartreser Codex BM 161

11.45h Wilfried Hartmann (Eberhard Karls Universität Tübingen): Das Sendhandbuch Reginos von Prüm. Erfahrungen mit einer Edition

12.30h Schlussdiskussion

Bericht zur Projektvorstellung jetzt online

Am 18.5.2021 fand die digitale Projektvorstellung zu Burchards Dekret Digital statt, die allgemein großes Interesse fand. Dabei präsentierte das Projektteam die anvisierten Projektphasen, die methodischen Vorgehensweisen, die praktischen Erfahrungen mit der Arbeit und erste Zwischenergebnisse. Den Bericht finden Sie unter: www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8976.

Einladung zur Projektvorstellung am 18.5.2021

Am 18.05.2021 um 18:30 bis ca. 19:30 Uhr bietet das Projektteam einen Einblick in die aktuelle Arbeit. Die Veranstaltung wird online abgehalten, um Anmeldung bis zum 16.05.2021 unter https://uni-kassel.zoom.us/meeting/register/tJ0of-uoqDwrG9MXjkukTQfZky1ArBhMAWE3 wird gebeten.

Als »ragenden Gipfel in einer unwegsamen Hochgebirgslandschaft, von vielen Seiten hartnäckig bestürmt, von keiner bislang wirklich bezwungen«, so charakterisierte Hubert Mordek das Dekret des Bischofs Burchard von Worms. Es gilt als eine der einflussreichsten kirchenrechtlichen Sammlungen des 11. und 12. Jahrhunderts. Das 20 Bücher umfassende Werk war aktuell und praxisbezogen, was auch seine Verbreitung in über 80 Handschriften erklärt. Eine modernen Ansprüchen genügende Edition des Werkes galt bislang als kaum zu bewältigende Aufgabe.

Mit Hilfe digitaler Techniken nimmt das von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz geförderte Projekt Burchards Dekret Digital mit Arbeitsstellen an den Universitäten Erlangen, Kassel und Mainz sowie zahlreichen Kooperationspartnern diese Aufgabe seit 2020 in Angriff. Zugleich analysiert das auf eine Laufzeit von 18 Jahren angelegte Projekt multiperspektivisch Quellen, Redaktion, Rezeption und kulturgeschichtlicher Bedeutung des Werks des Wormser Bischofs.

Programm:

Begrüßung und Vorstellung des Projektes
Prof. Dr. Ludger Körntgen

The Need for a Burchard Edition
Prof. Dr. Greta Austin

Möglichkeiten, Vorteile und Probleme klassischer und digitaler Editionen
Prof. Dr. Klaus Herbers

Blick in die aktuelle Arbeit:

Moderation: Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner

Die Frankfurter Handschrift als Editionsgrundlage
Dr. Cornelia Scherer

Erkenntnismöglichkeiten aus der Quellenanalyse
Prof. Dr. Lotte Kéry

Buch XIX – Bußpraxis und ihre Quellen
Helena Geitz M.A.

Praktische Erfahrungen mit der digitalen Transkription
Daniel Gneckow M.A.

Die digitale Edition – Potential und Umsetzung
Michael Schonhardt M.A.

Das Projektteam freut sich auf zahlreiche interessierte Teilnehmende.

Buchpräsentation Mantik und Recht

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Am 19.1.2021 wurde der Sammelband „Mittelalterliche Rechtstexte und mantische Praktiken“ zusammen mit dem Handbuch ›Prognostication in the Medieval World‹ (https://www.degruyter.com/view/title/522832) vorgestellt. Nach einer Begrüßung durch Klaus Herbers folgten zwei Grußworte der Verlage: Robert Forke sprach im Namen des Verlags (DeGruyter) und Kristin Doepner für den Böhlau-Verlag. Agostino Paravicini Bagliani stellte das zweibändige Handbuch zur Prognostik vor, wobei er besonders die breite Perspekitve der Beiträge, die nicht nur das westliche Christentum und sein verhälntis zur Mantik und Prognostik untersuchen, sondern auch byzantinische, islamische und jüdische Haltungen dazu in den Blick nehmen. Ingrid Baumgärtner stellte den Band ›Mittelalterliche Rechtstexte und mantische Praktiken‹ vor, der die Dynamik des Kirchenrechts eindrücklich aufzeigt. Ein Schwerpunkt des Akadmie-Projekts ›Burchards Dekret Digital‹, von dessen Mitgliedern die meisten Beiträge stammen. Die Dankesworten von Dr. Hans-Christian Lehner beschlossen die gelungene Veranstaltung

Neuerscheinung: Mittelalterliche Rechtstexte und mantische Praktiken

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Klaus Herbers, Hans-Christian Lehner (Hg.) Mittelalterliche Rechtstexte und mantische Praktiken (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 94), Köln, Weimar, Wien, Böhlau Verlag 2021; ISBN: 9783412520496

Prognostik, Divination, Mantik und Wahrsagerei sind im mittelalterlichen Recht vielfach gegenwärtig. Doch rechtfertigt die Gegenwart dieser Thematik in den Rechtsquellen einen Rückschluss auf die Praxis? Reagierten die einzelnen Texte tatsächlich auf jeweils zeitgenössische Praktiken oder wurde vielleicht nur älteres Traditionsgut aus rechtssystematischen Gründen immer wieder fortgeschrieben? Von der Beantwortung dieser Frage hängt auch ab, welchen Stellenwert die prognostischen Praktiken in der Lebenswelt besaßen. In diesem Band analysieren ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – unter ihnen auch die Mitarbeiter des Projektes Burchards Dekret Digital – nicht nur, in welcher Varianz und in welcher Kontinuität die Thematik der Prognostik in Rechtstexten des frühen und hohen Mittelalters erscheint, sondern fragen auch nach Überlieferung und Sitz im Leben. Natürlich ist auch das Dekret Burchards von Worms unter den untersuchten Sammlungen

Neuerscheinung: Birgit Kynast, Tradition und Innovation im kirchlichen Recht: Das Bußbuch im Dekret des Bischofs Burchard von Worms

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Birgit Kynast, Tradition und Innovation im kirchlichen Recht. Das Bußbuch im Dekret des Bischofs Burchard von Worms, Ostfildern, Jan Thorbecke Verlag, 2020. ISBN: 978-3-7995-6090-0.

Die Dissertation von Birgit Kynast über das 19. Buch des Dekrets des Bischofs Burchard von Worms (1000–1025) ist nun als Buch erhältlich. Die Studie zeigt, dass bereits ein Jahrhundert vor dem Dekret des Magisters Gratian und Jahrzehnte vor dem Aufkommen der Frühscholastik ein differenzierter und reflektierter Umgang mit der kirchenrechtlichen Tradition möglich war. In ihrer Arbeit eruiert und analysiert Birgit Kynast die spezifischen Methoden, derer sich Burchard speziell bei der Kompilation des Bußfrageteils im 19. Buch seiner Sammlung bediente: Dieser Teil des Dekrets verbindet Tradition und Innovation des kirchlichen Rechts im Hinblick auf das Instrument der Buße. Mit dem Dekret und im Besonderen mit seinem Frageteil versuchte Burchard das tradierte kirchliche Recht anwendbar zu machen. Die Ergebnisse werden in die Projektarbeit einfließen und einzelne Aspekte vertieft untersucht und weitergeführt werden.