Summer School des Projektes ›Corpus der hethitischen Festrituale‹ (HFR)

Foto: hethitische Tontafel mit Keilschrift (li.), Autographie des Texts (mi.) und Autographie über Foto (re.) (E. Rieken)

Das Projekt ›Corpus der hethitischen Festrituale‹ (HFR) veranstaltet für eine Woche eine Summer School, an der Doktoranden verschiedener Universitäten aus aller Welt teilnehmen. Zu den Dozenten zählen sowohl HFR-Mitarbeiter als auch Kooperationspartner des Projektes. Einen besonderen Schwerpunkt des Unterrichts bildet die Einbindung neuester digitaler Methoden in die philologische Arbeit der Edition hethitischer Keilschrifttexte, sowohl in der Dokumentation als auch in der Darstellung der Texte. Doch greift der Unterricht zunächst auf analoge Methoden zurück: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen durch praktische Übung mit Ton und Griffel, wie der Text auf einer Tontafel geschrieben wurde. Danach werden sie in den Prozess der Texterschließung eingeführt. Präzise Abzeichnungen der Keilschrifttexte fertigen die Teilnehmer sowohl im analogen als auch im digitalen Format an. Den Umgang mit der dreidimensionalen digitalen Erfassung der Tontafelfragmente lernen sie durch eigene Erfahrung unter Anleitung der HFR-Mitarbeiter kennen. Schließlich runden sie ihre Arbeit mit einer fertigen Textedition ab, die sich für den Druck und auch für die online-Darstellung eignet. Neben dem Umgang mit Keilschrifttafeln wird auch die Benutzung der wertvollen Ressourcen des Hethitologie-Archivs den Teilnehmern nahe gebracht. Die Summer School bietet zudem den internationalen Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, sich stärker mit den in Deutschland bestehenden Forschungsstrukturen der Hethitologie und der Altorientalistik zu vernetzen.

Das Projekt HFR dient der editorischen Rekonstruktion und Erschließung des umfangreichen Corpus der hethitischen Festritualtexte aus dem 2. Jt. v. Chr. in Form von web-basierten Texteditionen sowie der Untersuchung von mit dem Corpus assoziierten paläographischen, linguistischen sowie religions- und verwaltungshistorischen Kernfragestellungen in übergreifenden Studien. Schlüsseltechnologien für Edition und Studium hethitischer Keilschrifttexte werden im Rahmen des Vorhabens weiterentwickelt (Datenbankdesign; web-basierte Textedition; digitale Aufnahme von Keilschrifttafeln).

HFR ist ein Langzeitvorhaben innerhalb des Akademienprogramms der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, durchgeführt von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur / Mainz, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Philipps-Universität Marburg.

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