Doppelte Auszeichnung für Marion Poschmann

Marion Poschmann © Frank Mädler

Marion Poschmann erhält sowohl den Lyrikpreis Orphil der Landeshauptstadt Wiesbaden als auch den Hölty-Preis für ihr umfangreiches lyrisches Oeuvre. Sie wird für ihr bisheriges Werk und insbesondere für den 2020 erschienenen Band ›Nimbus‹ ausgezeichnet.

Die Jury des Hölty-Preis begründete:  »In ihrem neuen, meisterlichen Band Nimbus (2020) hat Poschmann nun ihre Dichtkunst noch weiter verfeinert – mit Gedichten über die globalen Verheerungen der Natur, über flirrende Farbeindrücke, Phantasie-Reisen nach Sibirien und Stadtschamanen. [...] Marion Poschmanns fabelhaftes Gedichtbuch enthält filigran konstruierte, von Natur- und Kunsterfahrung getragene Texte, die uns die Welt vor Augen stellen, als sähen wir sie zum ersten Mal.«
Der Hölty-Preis ist mit 20.000 Euro die höchstdotierte Lyrik-Auszeichnung im deutschen Raum. Der Preis wird am 17. September im Sprengel Museum Hannover verliehen.

Auch die Fachjury des Lyrikpreises Orphil, bestehend aus Björn Jager, Leiter des Hessischen Literaturforums im Mousonturm, dem Literaturredakteur Alf Mentzer und der freien Literaturkritikerin Beate Tröger, hat sich einstimmig für die Preisträgerinnen entschieden. Poschmanns Gedichte seien »hintergründig humorvoll und dabei vertraut mit der Tradition und den Formen der abendländischen Lyrik und aufmerksam für die Gegenwart«. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird voraussichtlich im September verliehen. Nähere Informationen zur Preisverleihung werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Der mit 2.500 Euro dotierte Debütpreis geht an Eva Maria Leuenberger für ihren Band ›dekarnation‹.

Der Orphil-Preis wird alle zwei Jahre an Lyrikerinnen und Lyriker vergeben, die Stellung beziehen und sich dem aktuellen stilistischen und politischen Trend widersetzen können. Stifterin ist Ilse Konell, die Witwe des 1991 verstorbenen und viele Jahre in Wiesbaden lebenden Dichters George Konell.

Marion Poschmann ist freie Schriftstellerin und gehört zu den seltenen Doppelbegabungen, die mühelos zwischen Lyrik und Prosa wechseln. Seit 2002 veröffentlichte sie mehrere Romane und Gedichtbände. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Slavistik in Bonn und Berlin sowie Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem PeterHuchel-Preis und dem Ernst-Meister-Preis, 2017 erhielt sie den erstmals vergebenen Preis für Nature Writing und den Düsseldorfer Literaturpreis. Ihr neuestes Buch ›Die Kieferninseln‹ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2017. Seit 2016 ist sie Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur.

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