Akademiemitglied Antje Boetius ist Inhaberin der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2022

Im Zentrum der 22. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur steht die Frage nach Netzwerken zwischen Mensch und Natur und deren Schutz. Im Rahmen der Vorlesungsreihe »Mensch und Natur – Die Netzwerke des Lebens« wird sich die Polar- und Tiefseeforscherin mit ihren Gästen aus Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft auf Expedition in die Netzwerke des Lebens begeben.

Die Forschung von Prof. Dr. Antje Boetius zu unbekannten und extremen Lebensräumen zeigt, wie sehr das Leben und Überleben abhängt von Netzwerken zwischen Lebewesen und der Umwelt. Viele Arten können überhaupt nur vorkommen, weil andere mit ihnen kooperieren und ihnen in der Gemeinschaft zu ganz neuen Fähigkeiten verhelfen. Manche Lebewesen zeigen gar genetische Anpassungen an das enge Zusammenleben mit anderen. 

Oft sind solche Netzwerke aber unsichtbar. Von den ersten Mikroben über die Entwicklung der Artenvielfalt bis zum modernen Menschen und mit dem Blick auf die ungewisse Zukunft des Lebens auf der Erde gilt es zu verstehen, in welchen Netzwerken das Leben organisiert ist, wo die Knotenpunkte und wie widerstandsfähig diese sind. Denn angesichts der immer schnelleren Änderungen von Umweltbedingungen, vor allem durch Eingriffe des Menschen, wird auch die Frage nach Wirkungen auf die ökologischen und ökonomischen Netzwerke in der Beziehung zwischen Mensch und Natur immer dringender.

Antje Boetius erforscht das Gebiet, das unserem blauen Planeten seinen Namen gibt und in seinen Tiefen noch so unbekannt ist – die Ozeane. Dabei hat die Polar- und Tiefseeforscherin insbesondere die extremen Lebensräume zu ihrem Forschungsschwerpunkt gemacht. Sie leitet das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und ist eine international renommierte Wissenschaftlerin. Als Professorin für Geomikrobiologie und Leiterin der Brückengruppe für Tiefsee-Ökologie und -Technologie am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie ist sie am Exzellenzcluster MARUM der Universität Bremen beteiligt. Antje Boetius bringt sich nicht nur in viele hochrangige Gremien ein, sondern macht die neuesten Erkenntnisse der Ozeanologie auch einem breiten Publikum zugänglich. Seit 2010 ist sie Mitglied in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz.

Die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur wurde im Jahr 2000, anlässlich des 600. Geburtstags von Johannes Gutenberg, eingerichtet. Sie ist beim Studium generale der JGU angesiedelt. Weitere Informationen finden sich in der Pressemitteilung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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