Musik im Landtag: ›Musikalischer Populismus? Volkslieder und nationale Stilelemente in Carl Maria von Webers Kammermusik‹

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Ort
Landesmuseum Mainz, Steinhalle, Große Bleiche 49-51
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Carl Maria von Weber wurde – wie zahlreiche deutsche Romantiker des frühen 19. Jahrhunderts – durch die Volkskunst mit ihren Liedern, Märchen und Sagen inspiriert. Diese Rekurse haben eine – aus den leidvollen Erfahrungen der napoleonischen Kriege gespeiste – nationale Komponente: Der als Ausdruck künstlerischer Überfremdung empfundenen Vorherrschaft ausländischer, besonders italienischer und französischer Vorbilder wurde ganz bewusst eine vermeintlich unverfälschte nationale Volkspoesie entgegensetzt. Neben dieser nationalen „Selbstvergewisserung“, die auch Webers Schaffen prägte, steht aber andererseits in gleichem Maße die Faszination für das Fremde. Webers Lehrer Vogler mag mit seiner umfangreichen Kenntnis von Liedern aus Skandinavien bis Nordafrika das besondere Interesse seines Schülers geweckt haben. Polnische, russische, spanische und norwegische „Volksmusik“ ist vor allem in der Kammer- und Klaviermusik Webers zu finden. Nicht nur durch die Integration dieser unterschiedlichen Nationalstile erweist sich Weber als weltoffener, im besten Sinne europäischer Komponist, dessen Werke bis zum Jahr 2026 von den beiden Arbeitsstellen an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, erstmals komplett vorgelegt werden.

Moderation: Markus Bandur und Frank Ziegler, Mitarbeiter der Berliner Arbeitsstelle der Carl Maria von Weber-Gesamtausgabe.

Ausführende:

Carine Tinney, Sopran

Juan Diego Galíndez Gutiérrez, Klavier

Anja Podpečan, Flöte

Mario Siegle, Violine

Martin Pratissoli, Violoncello

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