Projektbeschreibung

Im Rahmen des Verbundprojekts HERMES - Humanities Education in Research, Data, and Methods entsteht ein Datenkompetenzentrum für die Geistes- und Kulturwissenschaften. Neun wissenschaftliche Einrichtungen aus Hessen und Rheinland-Pfalz etablieren gemeinsam Lern-, Forschungs- und Vernetzungsorte, an denen Datenkompetenzen vermittelt, weiterentwickelt und kritisch reflektiert werden. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (FKZ: 16DKZ2009).

Im Rahmen von HERMES liegt der Fokus der Akademie der Wissenschaften und der Literatur auf den Formaten WissKomm Academy – HERMES Edition und Kommunikationsformate, die sie zusammen mit den Partnerinstitutionen im Rahmen ihres Teilprojekts entwickelt und umsetzt. Darüber hinaus beteiligt sich das Teilvorhaben an der (Weiter-)Entwicklung des Datenkompetenzzentrums insgesamt und bringt hier die Erkenntnisse aus den umgesetzten Formaten ein.

In Kooperation mit der WissKomm Academy der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz und dem Studiengang Online Journalismus und Wissenschaftskommunikation der Hochschule Darmstadt baut HERMES die WissKomm Academy – HERMES Edition auf, an der (digitale) Kompetenzen in der Wissenschaftskommunikation insbesondere zu datengetriebener Forschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften vermittelt werden sollen. Das Format richtet sich dabei an Doktorand:innen und frühe PostDocs sowie generell an Forschende, die digitale Methoden bereits anwenden, aber auch an solche, die sich erstmals mit dieser Thematik auseinandersetzen. Diese neu gewonnenen Kompetenzen werden im Anschluss mit in den Wissenschafts-Podcast HERMES eingebracht und praktisch angewendet. In diesem Podcast können Forschende der Digital Humanities über ihre Forschung berichten, die Möglichkeiten und Grenzen der verwendeten digitalen Methoden diskutieren und zugleich thematisieren, welche neuen Entwicklungen und Anwendungsmöglichkeiten entstehen.

In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Darmstadt werden in einem weiteren Teilvorhaben zwei zentrale Kommunikationsformate entwickelt, die vorrangig den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Mitarbeitende in GLAM-Einrichtungen adressieren. Dabei handelt es sich um das HERMES-Promotionsnetzwerk, das sich gezielt an Promovierende aus den Geistes- und Kulturwissenschaften richtet, die mit Daten und digitalen Methoden arbeiten. Es soll zunächst in Hessen und Rheinland-Pfalz für Doktorand:innen entstehen, die ihre Forschungsvorhaben mit digitalen Methoden umsetzen.

Mit der Aufnahme ins HERMES-Promotionsnetzwerk haben Promovierende aus den Geistes- und Kulturwissenschaften die Möglichkeit, an Netzwerktreffen teilzunehmen. Jedes Netzwerktreffen behandelt ein neues Thema aus dem Feld der Methodenkritik und Wissenschaftskommunikation und soll hier Kompetenzen stärken. Neben den Themen wechselt auch die Art, wie wir uns austauschen. Verschiedene praktische Übungen garantieren, dass wir nicht nur zuhören, sondern auch zur Tat schreiten. Darüber hinaus bietet das HERMES-Promotionsnetzwerk einen institutionenübergreifenden Austausch zu anderen Promovierenden aus dem Bereich der Digital Humanities und verwandter Disziplinen sowie ein unterstützendes Netzwerk zur Forschung mit Daten und digitalen Methoden.

Im zweiten Kommunikationsformat, dem HERMES Open Colloquium, vernetzen sich Mitarbeitende der GLAM-Einrichtungen mit Promovierenden und Forschenden. Wechselnde Expert:innen geben Impulsvorträge, die beide Zielgruppen bei der Verbesserung digitaler Methoden und Nutzung von Kulturdaten unterstützen. Im Anschluss an den Vortrag können Teilnehmende der Kultureinrichtungen und aus der Forschung miteinander diskutieren. Für das Open Colloquium herrschen keine Zugangsbeschränkungen.

Beide Formate, die WissKomm Academy – HERMES Edition und die Kommunikationsformate, unterstützen die Teilnehmenden dabei, Anforderungen an die konkrete Anwendung datengestützter Methoden, sei es in Forschung, Lehre oder datenkuratorischer Praxis, einzuschätzen und kritisch zu reflektieren. Entsprechend werden insbesondere auch Themen aus dem Bereich Data Criticism behandelt, was in diesem Fall einen dezidiert methodenkritischen Ansatz miteinschließt.

Das Verbundprojekt HERMES und seine Projektpartner stehen zudem in engem Kontakt und Austausch mit der Nationalen Forschungsdaten Infrastruktur (NFDI e.V.) und insbesondere den geistes- und kulturwissenschaftlichen Konsortien, um so Synergien zu schaffen und die Vernetzung innerhalb der digitalen Geistes- und Kulturwissenschaften zu stärken.