›Lied aus dem Off‹ und ›Gesänge des Funkturms‹: Mainzer Poetikdozentur und Sprechkonzert mit Ulrike Almut Sandig

Foto: Wolfgang Frank

Die Performance-Künstlerin Ulrike Almut Sandig ist am 25. und 27. Januar zu Gast bei der Mainzer Poetikdozentur, wo sie über das ›Lied aus dem Off‹ sprechen wird. Am 26. Januar gibt sie zusammen mit dem ukrainischen Dichter Grigory Semenchuk ein Sprechkonzert zu dem Filmklassiker ›Berlin – Die Sinfonie einer Großstadt‹.

In ihrem Vortrag ›Lied aus dem Off. Über die Hörbarkeit von Dichtung am Beispiel der eigenen Stimme‹ reflektiert Ulrike Almut Sandig über die Hörbarkeit von Dichtung. Mit Hilfe einiger Beispiele unter anderem aus der jüngeren deutschsprachigen Literatur und dem Science Fiction-Film untersucht die Berliner Schriftstellerin und Performerin die wechselseitigen Beziehungen zwischen Körper, Stimme und Sprache, um zu fragen: Was genau macht uns, stimm- und sprachbegabte Tiere unter vielen, menschlich? Unter Dazunahme eines vierten Elements, namentlich der Freiheit, kommt sie dann auf die Dichtung zu sprechen. Am Beispiel eigener Gedichte mit und ohne Soundbegleitung beschreibt sie ihre eigene Suche nach dem »hörbaren Gedicht«.

Öffentlicher Vortrag: Mi, 25. Januar 2017, 16:30-18 Uhr s.t., N2, Johann-Joachim-Becher-Weg 23 (Muschel)
Workshop: Fr, 27. Januar 2017, 10-12 Uhr c.t., Philosophicum, Raum P108
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Jakob-Welder-Weg 18-22
In Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität.

Walter Ruttmanns legendärer Filmklassiker ›Berlin – Die Sinfonie der Großstadt‹ beschreibt einen Tag in im Berlin der Zwanziger Jahre – und verblüfft mit seiner Dokumentation und aktuell anmutenden Schnitttechnik. Das Erwachen der europäischen Metropole, das geschäftige Treiben der Arbeitsstunden, die ausgelassenen Menschen am Abend; all das wurde 1927 innovativ bebildert und montiert. Mit dem Filmkonzert ›Gesänge des Funkturms‹ erhält diese einmalige Hommage an Berlin einen ganz eigenen Soundtrack. Sandigs Sprechgesang und Semenchuks treibende Bässe transportieren den Film in die Gegenwart einer Großstadt, die nicht zuletzt eines ist: Magnet der menschlichen Art und ihrer sonderbaren Eigenschaft, von der Zukunft zu träumen.

Das Sprechkonzert findet am 26. Januar um 19 Uhr in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur statt.

Die Veranstaltung bildet eine Kooperation mit dem ›International MOTYF Festival 2016‹.

Ulrike Almut Sandig (1979) lebt als Schriftstellerin in Berlin. Ihre Erzählbände ›Flamingos‹ (2010) und ›Buch gegen das Verschwinden‹ (2015) wurden von der Kritik gefeiert, ihre Gedichte vielfach ausgezeichnet, verfilmt und übersetzt. Zuletzt erschien ihr Gedichtband ›ich bin ein Feld voller Raps verstecke die Rehe und leuchte wie dreizehn Öl-gemälde übereinandergelegt‹ (2016). Ulrike Almut Sandig ist seit 2016 Mitglied der Jungen Akademie | Mainz.

Grigory Semenchuk (1991) ist ein ukrainischer Dichter, Musiker und Kulturaktivist. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Yurko Izdryk gründete er die Band DRUMTYATR, in der sich harter Sprechgesang und Dichtung aufs Schönste verbinden.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

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