Die Akademie gratuliert Antje Boetius zum Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis 2022

Foto: Alfred-Wegener-Institut / Esther Horvath (CC-BY 4.0)

Für ihren langjährigen Einsatz in der Erforschung der Tiefsee und deren Einfluss auf Stoffkreisläufe, Lebensvielfalt und das weltweite Klimageschehen erhält Meeresforscherin und Akademiemitglied Prof. Dr. Antje Boetius den Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis des Stifterverbandes und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

»Antje Boetius leistet mit ihren Forschungen Pionierarbeit auf dem Gebiet der Tiefsee- und Polarforschung«, so der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Prof. (ETHZ) Dr. Gerald Haug. »Ihre Arbeiten in den Weltmeeren, von den methanzehrenden Mikrobengemeinschaften der Tiefsee bis zu den ökologischen Folgen des Meereisrückgangs in der Arktis, spiegeln die hohe Diversität ihres wissenschaftlichen Einsatzes wider. Sie baut Brücken zwischen Biologie, Chemie und Erdsystemforschung und trägt somit wesentlich zur Entwicklung der neuen Disziplin Biogeochemie bei.«

»Neben ihrer äußerst erfolgreichen wissenschaftlichen Arbeit ist auch ihr gesellschaftliches Engagement hervorzuheben«, sagt Prof. Dr. Michael Kaschke, Präsident des Stifterverbandes. »Es ist Antje Boetius ein besonderes Anliegen, den disziplinübergreifenden Dialog innerhalb wie außerhalb der Wissenschaft zu fördern sowie Diskussionen über kontroverse Themen der Forschung anzuregen. Dabei befasst sie sich auch intensiv mit der Vielfalt und Qualität von Formaten der Wissenschaftskommunikation.«

Antje Boetius studierte Biologie in Hamburg und Biologische Ozeanographie an der University of California in San Diego/USA. Sie leitet das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und ist eine international renommierte Wissenschaftlerin. Als Professorin für Geomikrobiologie und Leiterin der Brückengruppe für Tiefsee-Ökologie und -Technologie am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie ist sie am Exzellenzcluster MARUM der Universität Bremen beteiligt. Antje Boetius bringt sich nicht nur in viele hochrangige Gremien ein, sondern macht die neuesten Erkenntnisse der Ozeanologie auch einem breiten Publikum zugänglich. Sie ist Inhaberin der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2022 und war im Rahmen der Vorlesungsreihe »Mensch und Natur – Die Netzwerke des Lebens« mit Gästen aus Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zu hören. Seit 2010 ist sie Mitglied in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz.

Der Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis ist der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes und mit 50.000 Euro dotiert. Er wird gemeinsam mit der Leopoldina alle zwei Jahre an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder Forscherteams vergeben, die einen Beitrag zur wissenschaftlichen Bearbeitung gesellschaftlich wichtiger Probleme geleistet haben. Den ersten Weizsäcker-Preis erhielt im Jahr 2009 der Wissenschaftler und Bürgerrechtler Prof. Dr. Jens Reich. Preisträger 2020 war der Ökonom Prof. Dr. Christian Dustmann.

Die Preisverleihung findet am Montag, 12. Dezember 2022, in Halle (Saale) im Rahmen der traditionellen Weihnachtsvorlesung der Leopoldina statt, die die Preisträgerin zum Thema »Leben im Ozean« hält.

Weitere Informationen finden sich in der Pressemitteilung der Leopoldina und des Stifterverbands

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