Corona und Digitalisierung: Reflexionen aus der Jungen Akademie | Mainz

Digitalisierung prägt in Zeiten der Corona-Pandemie unseren Alltag, ob im Homeoffice, in Lehre und Forschung oder bei der Freizeitgestaltung. Viele Experimente und Versuche wurden in diesen Bereichen in den letzten Monaten gemacht. Doch was lässt sich digitalisieren und was nicht? Wie verändern sich dadurch beispielsweise Diskussionen, Lehrveranstaltungen, Kunstprojekte?

Einen digitalen Start hat auch die neue Runde der Jungen Akademie erlebt, die sich bei ihren ersten Videokonferenzen auch inhaltlich mit der Digitalisierung in der aktuellen Situation auseinandergesetzt hat. Die Mitglieder aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen haben interdisziplinäre Arbeitsgruppen gebildet, die sich den Grenzen der Digitalisierung von Kunst und der Bedeutung der pandemiebedingten Zwangsdigitalisierung der universitären Lehre widmen. Eine dritte Gruppe beschäftigt sich mit dem Begriff ›Verschwörungstheorie‹.

Die entstandenen Beträge spiegeln auch in der Form die Corona-Gegenwart wider: als fiktiver Chatverlauf, bei dem die sprachlichen Aspekte von Verschwörungstheorien diskutiert werden, in der Wiedergabe der typischen Videokonferenz-Umgebung bei der Online-Lehre und beim Austausch über die Grenzen der Digitalisierung in der Kunst.

AG Online-Lehre

›Online-Lehre im (ersten) Corona-Semester. Schlaglichter aus der Jungen Akademie | Mainz‹

Online-Lehre im (ersten) Corona-Semester. Schlaglichter aus der Jungen Akademie | Mainz

Im ›Digitalen Semester 2020‹ an Universitäten und Hochschulen lehrt und lernt man in völlig neuen Umgebungen: Videokonferenz statt Seminarraum, Panopto-Videos statt Vorlesung. Jede/r, der oder die sich auf diese Form des Unterrichtens eingelassen hat, merkt, dass diese Formate eigene ästhetische, kognitive und ideologische Effekte zeitigen, die Dozierende nicht immer beeinflussen können. Dennoch verändern sie die Art zu unterrichten und das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden auf grundlegende Weise. Mit dieser besonderen Situation haben sich die Mitglieder der AG ›Online-Lehre‹, die in verschiedenen Fächern in der universitären Lehre tätig sind, beschäftigt. In ihrem Beitrag beleuchten sie den Ist-Zustand der digitalen Lehre kritisch und fragen zugleich, welche positiven Erfahrungen in die künftige Gestaltung von Lehrveranstaltungen einfließen können.

Dr. Andrea Hofmann
Prof. Dr. Kristina Köhler
Dr. Benjamin Loy
Miriam Salzmann
Dr. Lena Wetenkamp

AG Grenzen der Kunst

›Kunst in den Grenzen des Digitalen‹

Kunst in den Grenzen des Digitalen

Das Video ›Kunst in den Grenzen des Digitalen‹ ist ein erster Versuch, die Lage der Kunst im Prozess der (pandemiebedingten) Digitalisierung abzustecken. Aus dem Home Office heraus haben sich die Mitglieder der AG ›Grenzen der Kunst‹ an Kunstschaffende gewandt, um verschiedene Perspektiven zu sammeln. Dadurch ist ein Video erstanden, das einen ersten Eindruck von der Vielfältigkeit der künstlerischen Reaktionen auf Phänomene der Digitalisierung bietet. Dieses komplexe Feld – Fragen nach den Grenzen der Digitalisierung aus künstlerischer Optik ebenso wie Fragen nach den Grenzen der Künste – wird nun im Rahmen der interdisziplinären Arbeitsgruppe weiterverfolgt.

Paul-Henri Campbell, Literatur
Dr. Sarah Hegenbart, Kunstgeschichte
Paul Hübner, Musik
Dr. Markus Kersten, Klassische Philologie
Dr. Marlene Meuer, Kulturwissenschaft
Dr. Stefan Pohlit, Komposition

Stefan Pohlit: ›What is Digital? A Musician's Perspective‹

Stefan Pohlit: What is Digital? A Musician's Perspective

Das Video veranschaulicht einige Standpunkte von Stefan Pohlits Abhandlung »Das Schwarze Loch. Modernismus und globale Vernichtung« (MusikTexte 163, Nov. 2019). Auf der Basis einfacher akustischer Beobachtungen beschreibt er das Verhältnis zwischen analoger und digitaler Epistemologie im Zusammenhang von Mythologie und Naturphänomenen. Pohlits Vorschlag richtet sich nicht gegen digitale Technologien per se, sondern soll in einer Art Green New Deal den Gefahren eines Realitätsverlusts vorbeugen.

AG Verschwörungstheorien und Wissenschaft

›Verschwörungs...theorie? Oder wie soll ich das nennen?‹

Die Arbeitsgruppe hat sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie zutreffend der Begriff der Verschwörungstheorie im Gegensatz zu Verschwörungsglaube, -mythos oder -erzählung ist und welche unterschiedliche Wahrnehmung den Begriffen zugrunde liegt. Daran anknüpfend haben sie beobachtet, wie sich Menschen, deren Weltbild nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, auf Twitter vernetzen und welche Anknüpfungspunkte es dort zum wissenschaftlichen Dialog gibt. In einem fiktiven Chatverlauf präsentiert nun die Arbeitsgruppe ihre Diskussion zu diesem Thema und weitergehende, daraus entstandene Fragestellungen.

Klicken Sie auf der Präsentation weiter, um die Diskussion – mit Zitaten, Quellen, Grafiken und weiterführenden Informationen – mitzuverfolgen.

Paul Breiding
Julia Eisentraut
Dr. Felix Günther
Dr. Sophie Lohmann
Dr. Niels Penke
Dr. Lydia Repke
Dr. Sören Stumpf
Dr. Veronika Unger
Dr. Stephanie Willeke


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Im Rahmen des Austausches in der Arbeitsgruppe ist ebenfalls ein zweiter fiktiver Chatverlauf entstanden, der eine mögliche Konversation zwischen einer Mathematikerin und einer wegen Corona besorgten Person darstellt.

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Zum Chat bei https://mathematik-corona-chat.glitch.me

Vorschaubild des fiktiven Chats auf https://mathematik-corona-chat.glitch.me 
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