Visualisierung

Hildegard_R132-U__berlieferungszusammenhang.png 
R132 im Überlieferungszusammenhang

Auf Basis der erfassten Metadaten zu den Briefen (siehe Zenodo) ist eine Modellierung der Graphrepräsentation entwickelt worden.

Die Überlieferungsmodellierung kann mit Hilfe von Neo4j analysiert werden. Mit entsprechenden Abfragen wird der Überlieferungszusammenhang zu jedem Brief angezeigt. Die Graphpräsentation stellt die erfassten Informationen visualisiert zur Verfügung. Dieses Analyseinstrument ermöglicht es, die Briefe anhand der angezeigten Informationen miteinander in Beziehung zu setzen und in der Überlieferung zu verorten wie auch die kompositorische Gestaltung im Hinblick auf die Zusammenfügung bzw. Trennung von Brieftexten einerseits und auf die Veränderung von Adressaten (ausdifferenziert nach drei Aspekten: Name, Rang und Ort) andererseits auszuwerten. Aufgrund der Auswertungsmöglichkeiten der Graphmodellierung der Forschungsdaten können die Briefe der insgesamt sechs Sammlungen eingehend miteinander verglichen und die Spezifika der einzelnen Sammlungen erhoben werden.

Im Rahmen der Publikationsumgebung wird durch eine vereinfachte Form von Abfragen und durch eine übersichtliche Darstellung der Verknüpfungen ein strukturierter Zugang zu der Graphendatenbank gewährleistet.

Die Graphdatenbank mit dem Kompositionsmodell findet sich hier:
https://hildegard.mni.thm.de:7473
Login: neo4j
Passwort: hildegard
Die Ansicht in der Graphdatenbank können Sie mit dieser Style-Datei anpassen.
https://www.adwmainz.de/fileadmin/adwmainz/projekte/hildegard/hildeStyle.grass


Beispiel

// Brief R132 im Überlieferungszusammenhang
MATCH (b1:Brief {Briefnr:'R132'})-[r:VERGLEICHBAR_MIT*0..5]->(b2:Brief)
optional match (b1)-[:ABSENDUNG|EMPFANG]->(ae1)--(p1)
optional match (b2)-[:ABSENDUNG|EMPFANG]->(ae2)--(p2)
return *;

 


Die Visualisierung (siehe oben) lässt erkennen: Der Brief R132 hat in Wr einen entsprechenden vergleichbaren Text (Wr126), in Z und W finden sich Parallelen jedoch nur in Teilstücken (W23, W25, Z101). W25 und Z101 sind vergleichbare Texte.

Der Empfänger in R132 wie auch in Wr126 ist Propst G. von St. Viktor in Mainz (Funktion: Propst; Ort: Mainz, Kollegiatstift St. Viktor).

Die Empfängerin in W23 ist Luthgard von Neuffen (Funktion: Gräfin; Ort: Neuffen), in W25 bzw. im Paralleltext Z101 ist Kuneza von Straßburg Empfängerin (Funktion: Laie; Ort: Straßburg).

Dieses Beispiel zeigt, dass Absender bzw. Empfänger der Briefe mit den entsprechenden Brieftexten nur lose verbunden sind. Daraus lässt sich schließen, dass die Adressaten in den Briefsammlungen Hildegards nicht die Bedeutung historischer Persönlichkeiten haben, sondern in eher abstrakter Weise relevant sind, nämlich als Akteure, deren Bedeutung für den Brief durch ihren Rang bzw. weltliche oder kirchliche Funktion gegeben ist. Die Zuordnung der Brieftexte zu den Akteuren als deren Adressaten und Empfänger in den Sammlungen erweist sich als ein gestalterisches Mittel und gehört zu den Kompositionsmerkmalen der jeweiligen Briefsammlung.

 

Beispielqueries:

// Liste der an die Benediktinerabtei Hirsau gesendeten Briefe
match (p:Person)-[:EMPFAENGER_IN]->(a:Empfang)<-[:EMPFANG]-(b:Brief)
match (a)-[:EMPFAENGERROLLE]->(r:Rolle)
match (a)-[:EMPFAENGERORT]->(o:Ort {label:'Hirsau, Benediktinerabtei'})
return p.name, collect(b.Briefnr);

// Liste der Funktionen der Empfänger
match (p:Person)-[:EMPFAENGER_IN]->(a:Empfang)<-[:EMPFANG]-(b:Brief)
match (a)-[:EMPFAENGERROLLE]->(r:Rolle)
match (a)-[:EMPFAENGERORT]->(o:Ort)
return p.name, collect(distinct r.label);

// Personenliste geordnet nach Häufigkeit
match (p:Person)-->(a)<--(b:Brief)
return count(a) as Anzahl, p.name as Name,
collect(b.Briefnr) as Briefliste order by Anzahl desc;