Zwei neue Langzeitvorhaben im Akademienprogramm 2015

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) des Bundes und der Länder hat am 30. Oktober 2014 in Berlin das Akademienprogramm 2015 der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften mit einem Gesamtvolumen von rund 62 Millionen € beschlossen und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zwei neue Langzeitvorhaben bewilligt. Das Programm dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung unseres kulturellen Erbes und ist eines der größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme der Bundes­republik Deutschland. Es wird von Bund und Ländern gemeinsam finanziert.

Das Projekt ›Altägyptische Kursivschriften: Digitale Paläographie und systematische Analyse des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen‹ dient der Erforschung der altägyptischen Kursivschriften, die immer noch ein Desiderat der Ägyptologie und der Handschriftenkunde darstellt. Ziel ist zum einen die Erstellung einer digitalen Paläographie, die das Zeichenreper­toire für vielfältige Suchmöglichkeiten sowie für die Kooperation mit der internatio­nalen Fachwelt bewahrt und online präsentiert und daneben umfangreiche Metadaten zu allen relevanten Quellen bietet. Zum anderen erfolgt eine systematische Erforschung der Kursivschriften mit Blick auf Entstehung und Entwicklung, Funktionsbereiche, Regionalität und Datierbarkeit. Das Projekt ist auf 23 Jahre angelegt, mit einem jährlichen Volumen von rund 265.000 €. Unter Leitung der Ägyptologin Prof. Dr. Ursula Verhoeven-van Elsbergen (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) werden Arbeitsstellen an der Mainzer Universität (Ägyptologie) und an der Technischen Universität Darmstadt (Computerlinguistik) eingerichtet.

Ziel des Projekts ›PROPYLÄEN. Forschungsplattform zu Goethes Biographica. Briefwechsel, Tagebücher, Begegnungen und Gespräche. Chronologie. Quellen. Recherche. Fokus‹, das gemeinsam mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und der Klassik Stiftung Weimar/Goethe- und Schillerarchiv durchgeführt wird, ist zum einen Teil der Aufbau einer integrierten Forschungsplattform zu Goethes Leben, Wirken und Werk auf der Basis der durch Kommentar und Register vielschichtig erschlossenen Quellenbestände von Goethes Biographica, zum anderen Teil die Fortführung und der Abschluss der im Goethe- und Schiller-Archiv laufenden historisch-kritischen Editionen der Briefe und Tagebücher von Goethe, der um die Volltextwiedergabe bereicherten Regestausgabe der Briefe an Goethe und der Edition von Goethes ›Begegnungen und Gesprächen‹. Unter der Leitung der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Ernst Osterkamp (Humboldt-Universität zu Berlin),  Prof. Dr. Klaus Manger (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Dr. Bernhard Fischer (Klassik Stiftung Weimar) wird das Projekt Arbeitsstellen am Goethe- und Schiller-Archiv Weimar sowie in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken) am Freien Deutschen Hochstift Frankfurt am Main haben; die Gesamtlaufzeit beträgt 25 Jahre mit einem Volumen von rund 570.000 € pro Jahr.

Pressemitteilung

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