Prof. Dr. Steffen Krieb auf Akademieprofessur für Mittelalterliche Geschichte an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen

Foto: Jan Hildner

Mit der Berufung von Prof. Dr. Steffen Krieb auf die gemeinsame Universitätsprofessur ›Regesta Imperii‹ für Mittelalterliche Geschichte ergänzen sich die JGU Mainz und die Akademie der Wissenschaften und der Literatur weiter in ihren wissenschaftlichen Forschungsfeldern und der Lehre. Die ›Regesta Imperii‹ sind eines der wichtigsten deutschen Forschungsprojekte zur mittelalterlichen Geschichte, die Einrichtung der gemeinsamen Professur stärkt die Zusammenarbeit beider Forschungseinrichtungen auf den Feldern der historischen Grundwissenschaften sowie im Bereich der Digital Humanities.

Die Akademieprofessur wird als Beurlaubungsmodell gestaltet, mit der Ernennung zum Universitätsprofessor auf zunächst sechs Jahre wird Steffen Krieb an das Akademieprojekt ›Regesta Imperii‹ abgeordnet. Im Rahmen seiner Professur wird er mit zwei Semesterwochenstunden in der Lehre tätig sein, gleichzeitig koordiniert er die Edition eines der großen Quellenwerke zur deutschen und europäischen Geschichte und leitet die Mainzer Arbeitsstelle der Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493).
Der Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, sieht in dieser weiteren Akademieprofessur auch einen »Beleg für die qualifizierte Forschung, die im Rahmen des Akademienprogramms stattfindet, sowie die weitere Vernetzung von exzellenten Forschungseinrichtungen. Durch die Verknüpfung von Forschung und Lehre unter Einbeziehung der Digital Humanities wird der wissenschaftliche Nachwuchs an einem der größten Vorhaben im Programm ausgebildet«.

Steffen Krieb, Jg. 1969, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Anglistik und Öffentliches Recht an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der University of Leicester. Nach dem Besuch des Graduiertenkollegs ›Mittelalterliche und neuzeitliche Staatlichkeit (10.-19. Jahrhundert)‹ und der Promotion 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB ›Erinnerungskulturen‹ (bis 2004). Von 2004 bis 2010 war er Assistent am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen, im Anschluss Akademischer Rat am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er 2016 habilitiert wurde. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Erinnerungskultur des spätmittelalterlichen Adels, den Formen der Austragung und Beilegung von Konflikten, der ritterlich-höfische Kultur sowie den Selbstzeugnissen als Quellen zur Mentalitätsgeschichte.

Die ›Regesta Imperii‹ (RI) verzeichnen sämtliche urkundlich und historiographisch belegten Aktivitäten der römischdeutschen Könige und Kaiser von den Karolingern bis zu Maximilian I. (ca. 751–1519) sowie der Päpste des frühen und hohen Mittelalters in Form deutschsprachiger Regesten. Das Vorhaben zählt zu den größten und ältesten mediävistischen Forschungsprojekten, dessen Anfänge ins 19. Jahrhundert reichen. Seit 1980 ist es ein Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz, mit 14 Teilprojekten in sieben Arbeitsstellen. Das Gesamtinventar ist mittlerweile auf über 100 gedruckte Bände mit etwa 145.000 Regestennummern angewachsen. Seit dem Start von RI-Online 2001 steht dieser historische Informationsschatz als unbeschränkt durchsuchbare und fortlaufend ergänzte Volltextdatenbank zur kostenlosen Recherche online zur Verfügung.

Zur Pressemitteilung

Further information

Persons

Projects

Back to list

...nach Jahren

...nach Rubriken