Nichts ersetzt den Blick ins Gelände: Mainzer Poetikdozentur mit Dr. Daniela Danz

Foto: Nils-Christian Engel

Die Akademie lädt ein zur Mainzer Poetikdozentur mit Vizepräsidentin Dr. Daniela Danz. Der öffentliche Vortrag im Rahmen der Poetikdozentur fand am 18. Januar via Zoom und YouTube statt. Der öffentliche Workshop am 20. Januar findet von 10.15 bis 11.45 Uhr via Zoom statt. Die Zugangsdaten für die Zoom-Konferenz können der Pressemitteilung entnommen werden.

Karten – topographische, thematische – ordnen die Welt, lenken unsere Wahrnehmung, geben uns Macht. Sie sind ubiquitär – nur nicht im Kopf dessen, der sich etwas zu eigen macht und deshalb sein Gelände selbst vermessen muss. Der, was verzeichnet ist und von ihm verzeichnet werden soll, neu ordnen muss. Der auf Macht verzichtet, um das blanke Leben zu gewinnen, um nichts zu behalten als das Suchen. Sein Handwerk ist das des Kartographierens und Dekartographierens zugleich. Er beschreibt Phänomene, Prozesse, Entwicklungen und verbraucht gleichzeitig die eigenen Karten, indem er ihnen folgend ins Unverzeichnete gerät. Was vermisst er ohne Maß? Und wie hält er das Vermessene fest, im Wissen darum, dass es gerade die Beweglichkeit von Gegenstand, Maß und Wiedergabe ist, um die es beim Schreiben geht?

Daniela Danz studierte Kunstgeschichte und Germanistik und promovierte über den Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik. Seit 2002 ist sie freiberufliche Autorin und Kunsthistorikerin. 2010 gründete sie die internationale Schülertextwerkstatt svolvi und bekleidet seit dieser Zeit einen Lehrauftrag an der Universität Hildesheim. Von 2013 bis 2020 leitete sie das Schillerhaus in Rudolstadt, seit 2021 hat sie die Projektleitung des Bundeswettbewerbs ›Demokratisch Handeln‹ inne. Seit 2021 ist sie Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Für ihr Werk wurde sie u.a. mit dem Rainer-Malkowski Preis, dem Berliner Kunstpreis der Akademie der Künste, dem Deutschen Preis für Nature Writing und dem Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik ausgezeichnet.

Die Mainzer Poetikdozentur wurde 1980 in Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz von der Klasse der Literatur der Akademie der Wissenschaften und der Literatur begründet. Im Rahmen von Seminaren bietet sie Studierenden und Literaturinteressierten die Möglichkeit, im Gespräch mit Schriftstellern poetologische Fragen zu diskutieren, die meist am Werk des jeweiligen Autors entwickelt werden.

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