Neuerscheinung zu den Hittite Cult Inventories im Projekt ›Das Corpus der hethitischen Festrituale‹

In der zum Projekt ›Das Corpus der hethitischen Festrituale‹ (HFR) gehörigen Reihe ›Studien zu den Boğazköy-Texten‹ wurde ein neuer Band von Projektmitarbeiter Dr. Michele Cammarosano veröffentlicht. Der Band 68 »At the Interface of Religion and Administration: The Hittite Cult Inventories« (mit einem Beitrag von Adam Kryszeń) erschien beim Harrassowitz Verlag.

Das Werk stellt wesentliche Teile der Ergebnisse des von der DFG geförderten und an der Universität Würzburg durchgeführten Forschungsprojektes »Hittite Local Cults« dar, das zugleich ein Kooperationspartner von HFR ist. Gegenstand des Buchs sind die sogenannten Kultinventartexte der Hethiter, die über den Stand der religiösen Feste, Riten, Kultgegenstände und Kultvorräte an verschiedenen Orten unter hethitischer Kontrolle berichten. Es handelt sich also nicht um die »offiziellen Staatskulte«, sondern um eine Vielzahl von Riten und Bräuchen, die zum Teil lokale Traditionen bewahren. Cammarosanos Studie stellt eine wichtige Ergänzung zum Forschungsgegenstand von HFR dar, da die Kultinventartexte einerseits mit den hethitischen Festritualtexten nahe verwandt sind, sich in ihrem Zweck und Inhalt jedoch davon abgrenzen lassen.

Michele Cammarosano studierte alte Geschichte, Altorientalistik und Hethitologie in Neapel und Trieste. Bis vor kurzem war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Marburger Arbeitsstelle von HFR. Seit November 2021 hat er eine »tenure-track« Stelle an der Universität Neapel »L’Orientale« inne.

Das Projekt HFR dient der editorischen Rekonstruktion und Erschließung des umfang­reichen Corpus der hethitischen Festritualtexte aus dem 2. Jt. v. Chr. in Form von digitalen Texteditionen sowie der Untersuchung von mit dem Corpus assoziierten paläographischen, linguistischen sowie religions- und verwaltungshistorischen Kernfragestellungen in übergreifenden Studien. HFR ist ein Langzeitvorhaben innerhalb des Akademienprogramms der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, mit Arbeitsstellen in Mainz, Marburg und Würzburg.

Further information

Persons

Projects

Back to list

...nach Jahren

...nach Rubriken