Jörg Witzel vertrat Akademieprojekt beim 50. Deutschen Historikertag

Beim diesjährigen Deutschen Historikertag (23.-26. September) in Göttingen hielt Herr Dr. Jörg Witzel von der Marburger Forschungsstelle für Personalschriften einen Vortrag in der Sektion ›Gewinner und Verlierer in Medien der Selbstdarstellung - Bilder, Bauten, Inschriften, Leichenpredigten, Münzen, Medaillen und öffentliche Bekenntnisschriften im 16., 17. und frühen 18. Jahrhundert‹. Dem Motto des Historikertages ›Gewinner und Verlierer‹ näherte er sich aus dem Blickwinkel der in Funeralschriften überlieferten Selbstzeugnisse.
Seine Analyse von insgesamt 52 Texten Thüringer Provenienz aus der zweiten Hälfte des 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts fokussierte sich auf Verlusterfahrungen infolge des Dreißigjährigen Krieges, durch den Tod nahestehender Menschen sowie durch Krankheit.
Dabei kam Jörg Witzel zu dem überraschenden Fazit, dass nur wenige der Verfasser/-innen ihren erlittenen weltlichen Verlust religiös in geistlichen Gewinn umdeuten. Dies erscheint umso erstaunlicher, da die Hälfte der untersuchten Texte aus der Feder protestantischer Geistlicher stammt.
So beendete Jörg Witzel seinen Vortrag mit der Frage, ob sich in diesem auffälligen Fehlen religiöser Deutungsmuster bereits der Prozess der Säkularisierung abzeichnet.

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