Jan Esper erhält ERC Advanced Grant zur Verbesserung der Klimarekonstruktion anhand von Baumringen

Akademiemitglied Jan Esper erhält eine EU-Förderung für die Erhebung neuer Jahresringdaten der gesamten nördlichen Hemisphäre und Entwicklung eines Modells für die Klimaforschung.

Das neue Forschungsprojekt von Paläoklimaforscher Prof. Dr. Jan Esper und seinem Team untersucht die Abweichung von Baumringen seit den 1960er Jahren, auch ›Divergenz‹ genannt. Baumringe können uns viel über das Klima in der Vergangenheit sagen und werden daher in der Wissenschaft für Klimarekonstruktionen genutzt – was gerade in Zeiten des Klimawandels von großer Bedeutung ist. Seit den 1960er Jahren spieglen die Jahrringe die Temperaturentwicklung allerdings nicht mehr korrekt wider. Für das Projekt mit einer Laufzeit von fünf Jahren ist dem Team nach Beschluss des Europäischen Forschungsrats nun eine EU-Förderung von 2,5 Millionen Euro bereitgestellt worden. An über 100 Standorten der nördlichen Hemisphäre soll die Baumentwicklung untersucht und ein neues Modell entwickelt werden, um das Baumwachstum zu rekonstruieren.

Jan Esper studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Geographie.Nach seiner Promotion war er für einen Postdoc-Aufenthalt an der Columbia University, New York und setzte nach seiner Rückkehr  seine Arbeiten zur Dendrochronologie an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in der Schweiz fort. Seit 2010 ist Esper Professor am Geographischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und seit 2018 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Paläoklima, Stadtklima und die Dendrochronologie.

ERC Advanced Grants werden an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, um Projekte durchzuführen, die aufgrund ihres innovativen Ansatzes als hochriskant gelten, die dadurch aber erst neue Wege in dem jeweiligen Forschungsfeld eröffnen. Die Förderung ist Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorbehalten, die seit mindestens zehn Jahren auf international höchstem wissenschaftlichen Niveau forschen un bereits bedeutende Errungenschaften erzielt haben. Ausschlaggebend ist hierbei folglich die Exzellenz der Forschenden; somit ist der ERC Advanced Grant ebenso als Auszeichnung zu verstehen.

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