»Er hat uns wirklich die Musik gegeben«: Hans Gál-Preis 2022 für das Javus Quartett

Foto: Astrid Garth

Am 8. Dezember wurde dem Javus Quartett aus Salzburg in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, gemeinsam mit der Villa Musica Rheinland-Pfalz, der Hans Gál-Preis verliehen. Im anschließenden Podiumsgespräch sprach Eva Fox-Gál, die Tochter von Hans Gál, mit dem Quartett über den kompositorischen Prozess ihres Vaters.

Akademiepräsident Prof. Dr. Reiner Anderl freute sich besonders, dass Eva Fox-Gál ebenfalls zu den Gästen des Abends zählte und der Preis in gebührendem großem Rahmen in der Akademie verliehen werden konnte. Anderl dankte dem Ehepaar Susanne und Andreas Barner, das den Preis stiftet: »Als öffentliche Institution sind wir dazu allein nicht in der Lage, sondern brauchen Mäzene und Stifter, um Musikerinnen und Musikern, Autorinnen und Autoren Freiräume für ihr kreatives Schaffen zu ermöglichen. Dass Sie uns das mit dem Hans Gál-Preis ermöglichen, dafür gebührt Ihnen unser ganz besonderer Dank.« Prof. Alexander Hülshoff, Mitglied der Jury und Künstlerischer Direktor der Villa Musica, schloss sich in seiner Laudatio an: »Die Stifter und die Jury sind sich einig, dass dieser Preis nicht nur allein ein Add-on für bereits erfolgreiche Quartette sein soll, sondern ein fruchtbarer Boden für eine erfolgreiche internationale Karriere.«

Neben dem Streichquartett a-Moll (op.13) von Felix Mendelson und ›Distances‹ von Ádám Brandenburg, führte das Javus Quartett ein frühes Werk (Streichquartett f-Moll, op. 16) von Hans Gál auf, das er 1916 im Krieg schrieb. Im Podiumsgespräch mit Eva Fox-Gál, Alexander Hülshoff, Marie-Therese Schwöllinger (Geige), Alexandra Moser (Geige), Anuschka Cidlinsky (Bratsche) und Oscar Hagen (Cello) lobte Fox-Gál das Konzert und gab dabei einen Einblick in den kompositorischen Prozess ihres Vaters: »Es ist absolut der Clou zur perfekten Aufführung, es genauso zu machen, wie er es geschrieben hat. Er war da sehr genau. [...] Das kommt einfach vom praktischen Musiker.« Flucht, Unruhe und Krieg spiegelten sich tonal in den Werken ihres Vaters wieder, so Fox-Gál weiter. Seine Musik sei Produkt seiner Lebensgeschichte gewesen: »Er hatte immer ein Notenblatt in der Tasche und hat schnell etwas skizziert.«

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