Arno Geiger erhält Friedrich-Schiedel-Literaturpreis 2020

Foto: D.P. Gruffot

Autor und Akademiemitglied Arno Geiger und sein 2018 erschienener geschichtlicher Roman ›Unter der Drachenwand‹ wurden für den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis ausgewählt. Besonders überzeugt hatte die Jury die Authentizität des »Anti-Kriegs-Romans«.

Mit dem Friedrich-Schiedel-Literaturpreis werden Werke ausgezeichnet, deren Inhalte Geschichte des deutschsprachigen Raumes seit 1715 einem breiten Publikum literarisch näherbringen. Damit verbindet der Preis Literatur und Geschichtswissenschaft und ist mit seiner Zielsetzung einmalig in Deutschland. »Das Buch zeichnet sich aus durch eine besondere literarische Leistung, da die Erzählperspektive der damaligen Zeit entspricht und nichts von späteren Erkenntnissen aus heutiger Zeit vorweggenommen wird«, begründet die Jury unter anderem die Auszeichnung von Arno Geiger. Die Jury, bestehend aus Literatur- und Geschichtswissenschaftlern, hatte sich einstimmig für ›Unter der Drachenwand‹ entschieden. Das Werk entspreche der im Geiste Friedrich Schiedels geförderten Literatur in vollem Maße, so die Jury. Der Roman stellt einen kriegsversehrten Heimkehrer im Jahr 1944, der sich zurückzieht und versucht, das Erlebte zu verarbeiten, in den Mittelpunkt.

Der Friedrich-Schiedel-Literaturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1983 im Zweijahresrhythmus vergeben. Er wurde 1982 vom Unternehmer Senator e.h. Friedrich Schiedel seiner Heimatstadt Bad Wurzach gestiftet. Das Anliegen Schiedels war es, einen Preis für Geschichtsschreibung in literarisch wertvoller Form auszuloben. Arno Geiger ist der 20. Preisträger und folgt damit Persönlichkeiten wie Brigitte Hamann, Wibke Bruhns, Gustav Seibt, Günter de Bruyn, Golo Mann, Helmut Schmidt oder dem zuletzt ausgezeichneten Wolfgang Brenner.

Neben seinem nun prämierten Werk hat Arno Geiger zahlreiche weitere Bücher geschrieben, darunter Werke wie die Romane ›Es geht uns gut‹ (2005) und ›Alles über Sally‹ (2010) oder den autobiographischen Bericht ›Der alte König in seinem Exil‹ (2011). Für sein literarisches Wirken wurde der Autor bereits mehrfach ausgezeichnet – beispielsweise mit dem Joseph-Breitbach-Preis 2018, dem Alemannischen Literaturpreis 2017, dem Friedrich Hölderlin Preis 2011 oder dem Deutschen Buchpreis 2005.

Der Friedrich-Schiedel-Literaturpreis wird in Bad Wurzach verliehen. Angesichts der derzeitigen Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, wird die Preisverleihung jedoch erst im kommenden Jahr stattfinden. Der vorläufige Termin ist der 26. September 2021. »Wir hoffen, dass wir dann auch wieder den üblichen Rahmen mit Autorenlesung, Vorträgen an den Schulen usw. bieten können«, so Bürgermeisterin Alexandra Scherer.

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