Alfred Döblin-Medaille 2019 für Theresia Enzensberger

Foto: Rosanna Graf

Theresia Enzensberger wird am 10. April für ihre bisherigen schriftstellerischen Arbeiten mit der Alfred Döblin-Medaille der Akademie der Wissenschaften und der Literatur / Mainz ausgezeichnet.

Die Jury zeichnet die Schriftstellerin und Journalistin Theresia Enzensberger vor allem für ihren »beeindruckenden Debüt-Roman« ›Die Blaupause‹ aus: »In den Liebesbeziehungen, Gefühlen, Festen und Studienarbeiten der Ich-Erzählerin Luise spiegeln sich die Werkprinzipien und das gemeinschaftliche Lebensgefühl der Bauhaus-Schule, aber auch die kontroversen politischen Milieus der jungen Weimarer Republik und des aufziehenden Nationalsozialismus. Im fulminant geschriebenen Schlussteil des Romans erfährt die ehrgeizige, gleichzeitig um Emanzipation und Zugehörigkeit ringende Luise die massiven Vorurteile, die auch im Bauhaus gegen Frauen bestehen. Theresia Enzensberger gelingt es mit ihrer unprätentiösen Schreibweise, einen Makrokosmos großer Fragen und grundlegender Entwicklungen im Mikrokosmos persönlichen Erlebens sichtbar zu machen.«

Die Medaille wird am Mittwoch, den 10. April 2019, 19.00 Uhr, in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur verliehen. Die Laudatio hält Julia Encke (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung).

Theresia Enzensberger, 1986 in München geboren, studierte Film und Filmwissenschaft am Bard College, New York, Seit 2011 lebt sie in Berlin und schreibt als freie Journalistin u.a. für die ›FAZ‹, ›FAS‹, ›ZEIT online‹, ›Krautreporter‹ und ›Monopol‹. Ihr 2014 gegründetes Magazin ›BLOCK‹ wurde 2016 als das beste Newcomer-Magazin ausgezeichnet. 2017 erschien ihr erster Roman ›Blaupause‹ im Carl Hanser Verlag.

Mit der Alfred Döblin-Medaille würdigt die Akademie Autoren und Autorinnen für deren erste vielversprechende Veröffentlichungen und ihr bisheriges gesamtes literarisches Wirken. Der Preis ist mit 3.000,- € dotiert. Der/die Preisträger/in hat das Vorschlagsrecht für den kommenden Preisträger oder die kommende Preisträgerin in der Form, dass die Akademie drei Vorschläge erwartet, unter denen eine Jury anschließend eine/n Preisträger/in auswählt. Zur Auszeichnung gehört seit diesem Jahr auch das ›Vigoni-Döblin-Fellowship‹: ein bis zu vierwöchiger Aufenthalt in der ›Villa Vigoni. Deutsch-Italienisches Zentrum für Europäische Exzellenz‹ am Comer See, der für eine Schreibphase genutzt und mit einer Lesung verbunden werden kann.

Mit der Auszeichnung wird an einen der Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften und der Literatur erinnert – an Alfred Döblin, dem die Akademie 1949 die Einrichtung einer Klasse der Literatur zu verdanken hat. Der Preis wurde ermöglicht durch eine testamentarische Stiftung des Ehepaares Prof. Dipl.-Ing. Georg und Dr. Margarete Martz.

Bisherige Preisträger: 2015 Martin Kordić, 2016 Matthias Nawrat, 2017 Roman Ehrlich, 2018 Julia Weber

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