Akademiemitglied Jenny Erpenbeck erhält International Booker Prize

©Katharina Behling

Schriftstellerin und Akademiemitglied Jenny Erpenbeck erhält den britischen International Booker Prize für ihren Roman »Kairos«.

Das Buch erzählt die Geschichte einer »zerstörerischen Affäre« einer jungen Studentin mit einem älteren Schriftsteller in Ost-Berlin in den 1980er-Jahren. Das von der gemeinsamen Liebe zu Musik und Kunst beflügelte Verhältnis der beiden geht jedoch in die Brüche, so wie auch der Staat um sie herum im Zerfall begriffen ist.
Es sei außergewöhnlich, weil es »sowohl schön als auch unangenehm ist, persönlich und politisch«, hieß es in der Begründung der Jury. Erpenbeck lade dazu ein, eine Verbindung herzustellen zwischen politischen Entwicklungen, die Generationen definierten, und einer zerstörerischen, sogar brutalen Liebesaffäre.

Erpenbeck erklärte, der Fall der Berliner Mauer 1989 sei eine Idee der Befreiung. Sie habe interessiert, dass diese Befreiung nicht das Einzige sei, was in einer solchen Geschichte erzählt werden könne. Es gebe Jahre davor und danach.

Jenny Erpenbeck ist Schriftstellerin und Regisseurin, gebürtig aus Ost-Berlin. In den 1990er-Jahren begann Erpenbeck ihre Karriere als Schriftstellerin von Romanen und Theaterstücken. Seitdem wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter u.a. mit dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Hans-Fallada-Preis und dem Independent Foreign Fiction Prize. Seit 2015 ist sie Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz.

Der International Booker Prize gehört zu den prestigeträchtigsten Literaturpreisen in Großbritannien. Ausgezeichnet werden fremdsprachige Werke, die ins Englische übersetzt und in Großbritannien oder Irland veröffentlicht wurden. 
Das Preisgeld in Höhe von 50.000 Pfund (rund 58.000 Euro) wird zwischen Autorin und Übersetzer aufgeteilt.

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