Tamara Štajner, Mitglied der Jungen Akademie, erhält Kelag-Preis

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Die Preisträger:innen v.l.n.r.: Tamara Štajner (Kelag-Preis), Johanna Sebauer (3sat-Preis und BKS Bank-Publikumspreis), Tijan Sila (Ingeborg-Bachmann-Preis) und Denis Pfabe (Deutschlandfunk-Preis)

Nach drei spannenden Lesetagen bei den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur im Landesstudio Kärnten fand am Sonntag die Preisverleihung im ORF-Theater in Klagenfurt statt. Insgesamt wurden fünf Preise vergeben.

Den Kelag-Preis, gestiftet von der Kärntner-Elektrizitäts-Aktiengesellschaft in der Höhe von 10.000 Euro, erhielt Tamara Štajner. Sie las auf Einladung von Brigitte Schwens-Harrant den Text »Luft nach unten«.

Die Ich-Erzählerin wendet sich im Text in Du-Form an ihre Mutter. Der Vater ruft an, die Mutter ist ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das Verhältnis zwischen Tochter und übermächtiger Mutter ist seit jeher schwierig. Da sind Wut, Verzweiflung und Liebe. Sie versucht, die Mutter zu hassen, doch es ist ihr unmöglich, denn die Mutter ist die Wurzel von allem. Ein Trauma in der Kindheit bringt die Mutter zum übermäßigen Essen, ihre Tochter wird aber jeden Sonntag gewogen. Die Mutter schimpft über jede Speckrolle, dennoch setzt sie die Tochter nicht auf Diät. Die Tochter weiß, dass die Mutter nicht glücklich ist.

Drei Generationen in einem Haus in Kidriceva in Jugoslawien ohne Privatsphäre. Alle Aufmerksamkeit bekommt die Familie des Ehemanns, der Vater ein Partisan, ein Held, später von Tito inhaftiert. Die Tochter wird trotz ihrer Flucht aus dem Haus die Mutter nicht los, konsultiert alle möglichen Therapeuten, Heiler und Scharlatane. Die Tochter nimmt sich vor, die Mutter im Krankenhaus anzurufen, als sie sich alte Filme von Familienurlauben ansieht.

 

Der Ingeborg-Bachmann-Preis 2024, dotiert mit 25.000 Euro, ging an Tijan Sila. Er konnte mit seinem Text »Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde« die Jury überzeugen. Er las auf Einladung von Philipp Tingler.

Der Deutschlandfunk-Preis, dotiert mit 12.500 Euro, ging an Denis Pfabe - eingeladen von Philipp Tingler.

Der 3sat-Preis, in der Höhe von 7.500 Euro, gestiftet von 3sat, dem Gemeinschaftsprogramm der vier öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ZDF, ORF, SRG und ARD, ging an Johanna Sebauer, eingeladen von Klaus Kastberger.

Der BKS Bank-Publikumspreis, der über eine Online-Abstimmung ermittelt wird, ist mit 7.000 Euro dotiert und mit einem Stadtschreiberstipendium in Klagenfurt verbunden. Den Preis erhielt Johanna Sebauer. Sie ist somit zweifache Preisträgerin bei den »48. Tagen der deutschsprachigen Literatur«.

 

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