Projektbeschreibung

 Die Idee eines russisch-deutschen Großwörterbuchs und erste konzeptionelle Vorstellungen gehen auf den 1989 verstorbenen Professor für Slavische Sprachwissenschaft Herbert Bräuer zurück, der als Mitglied der Mainzer Akademie bereits mit dem „Russischen Geographischen Namenbuch“ ein Akademieprojekt betreut hatte.

Das "Russisch-Deutsche Wörterbuch" (RDW) präsentiert in einzigartig umfassender Weise den Allgemeinwortschatz der russischen Gegenwartssprache. Es enthält zahlreiche Stichwörter und Bedeutungen, die in den bisher erschienenen russisch-deutschen Allgemeinwörterbüchern nicht verzeichnet sind. Insgesamt ist es auf ca. 250.000 ca. Lemmata in 14 Bänden ausgelegt und wird bis 2017 abgeschlossen sein. Als vorwiegend passives Wörterbuch für den deutschsprachigen Nutzer erfasst das RDW die heutige standardsprachliche Lexik wie auch nichtstandardsprachliche Wortschatzbereiche, deren Kenntnis für die originalsprachige Rezeption der russischen Literatur und Publizistik vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart notwendig ist. Es enthält veraltende und veraltete Lexeme ebenso wie Neologismen der letzten zwei Jahrzehnte. In Auswahl werden landschaftlich gebundene Lexeme sowie Wörter und Bedeutungen aus dem Substandard aufgenommen, darunter Jargonwörter und Vulgarismen. In großem Umfang werden Fachwörter berücksichtigt, die auch für die gemeinsprachliche Kommunikation relevant sind.

Das RDW vereint in einem Werk unterschiedliche Typen russischer Wortschatzeinheiten, die traditionell in verschiedenen einsprachigen Spezialwörterbüchern des Russischen erfasst werden, z. B. phraseologische Wendungen, Sprichwörter und Redensarten, Abkürzungen, Fremdwörter, in strenger Auswahl auch Eigennamen. Angegeben werden u. a. die Wortartzugehörigkeit der Stichwörter, ihr Wortakzent, morphologische Formen und Formvarianten, Aussprachebesonderheiten und varianten sowie Gebrauchsmarkierungen, Hinweise auf die syntaktische Verbindbarkeit von Stichwörtern und auf ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Bedeutungsgruppen (Wortbildungskategorien). Teilweise werden die Äquivalenzbeziehungen durch russische freie Wortgruppen und deren deutsche Entsprechungen illustriert. In die redaktionelle Bearbeitung der Wortartikel werden drei Mitarbeiterinnen des Instituts für Linguistische Forschungen des Akademie der Wissenschaften Russlands (St. Petersburg) einbezogen.
Als Großwörterbuch mit differenzierter Mikrostruktur ist das RDW auf die Bedürfnisse fortgeschrittener und professioneller Nutzer ausgerichtet. Zugleich wird mit dem RDW ein Standardwerk geschaffen, das eine solide Grundlage für weitere lexikografische Arbeiten unterschiedlicher Bereiche und Zielstellungen (z. B. Schulwörterbücher) im deutschen Sprachraum bieten kann.
Das RDW erscheint beim Harrassowitz-Verlag. Über die Druckveröffentlichung hinaus wird die schrittweise online-Publikation der Wortstrecken durch die Firma ABBYY vorbereitet.

Publikationen:

Russisch-Deutsches Wörterbuch (RDW). Herausgegeben von Renate Belentschikow. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Wiesbaden : Harrassowitz.

1. A, B, V. 2003. 689 S. ISBN 3-447-04796-8

2. G, D, E. 2003. 437 S. ISBN 3-447-04802-6

3. Ž; Z, I. 2004. 467 S. ISBN 3-447-04910-3

4. K. 2005. 373 S. ISBN 3-447-05204-X

5. L, M. 2006. 409 S. ISBN 978-3-447-05461-4

6. N. 2008. 430 S. ISBN 978-3-447-05779-0

7. O. 2009. 445 S. ISBN 978-3-447-06085-1

CD-ROM Version 2.4 update (A-K). Harrassowitz: Wiesbaden, 2006. ISBN 3-447-05479-9

8. P-Podzona. 2011. 384 S. ISBN 978-3-447-06285-5

9. ПОДЗОР - ПО-СИБИРСКИ. 2013. 377S. ISBN 978-3-447-06954-0

10. ПОСИВЕЕ - ПРИЯТЬ. 2015. 343 S. ISBN 978-3-447-10468-5

Bericht 2013