Projektbeschreibung

Aufgabe des Vorhabens ist die Herausgabe sämtlicher Werke von Christoph Willibald Gluck in einer wissenschaftlich-kritischen und zugleich musikalisch-praktischen Ausgabe, welche sich in 7 Abteilungen gliedert. Während die großen »Reformopern« inzwischen alle erschienen sind, wird derzeit vor allem an der Herausgabe der Opern der frühen und mittleren Schaffensperiode Glucks gearbeitet.

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Diese Werke liegen in der Regel nur in zeitgenössischen handschriftlichen Abschriften vor; Autographe haben sich meist nicht erhalten. Da sie nie publiziert wurden und kein gedrucktes Notenmaterial zur Verfügung steht, fehlen die entsprechenden Werke auch bisher im Bühnenrepertoire. Neben der eigentlichen Editionsarbeit, die sowohl von internen als auch von externen Bandherausgebern durchgeführt wird, steht die weltweite Quellenforschung im Zentrum. So ist Vieles im Laufe der Arbeiten für die Ausgabe bereits neu entdeckt worden, darunter beispielsweise zahlreiche Ballette, deren Echtheit bzw. Zuschreibung zu Gluck aber noch untersucht werden muss.

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Seit einigen Jahren wird in der Mainzer Arbeitsstelle der Gluck-Gesamtausgabe der Aufbau einer Quellendatenbank betrieben, deren Ziel es ist, sämtliche ermittelbare Quellen zum Œuvre Glucks, wobei es sich um Handschriften, Libretti und frühe Drucke handelt, zu erfassen und inhaltlich kurz zu beschreiben. Derzeit verfügt die Gluck-Gesamtausgabe über Angaben zu ca. 2000 handschriftlichen und 870 gedruckten Musikquellen sowie 540 Librettodrucken. Die Ermittlung anderer Quellenarten - wie Briefe und Dokumente etc. - wurde bislang nicht systematisch betrieben. Die Angaben zu musikalischen Quellen und den Libretti bilden die Grundlage für editorische Vorentscheidungen bei der Herausgabe von Werken. Neben Arbeiten zur Komplettierung der Datenbank richten sich weitere Bemühungen auf Erwerb und Archivierung von Microfilmen und Xerokopien der Quellen, die für die noch ausstehenden Werk-Editionen von Relevanz sind.