Neuerscheinung in der Gluck-Ausgabe

Abb: Information siehe unten

Im Bärenreiter-Verlag ist ein neuer Band des Akademievorhabens ›Christoph Willibald Gluck: Sämtliche Werke‹ erschienen. Die Neuerscheinung ›Ballettmusiken‹ (II/3) wird von Dr. Irene Brandenburg (Salzburg) herausgegeben und enthält ein Generalvorwort von Prof. Dr. Bruce Alan Brown (Los Angeles).

 

Als Abschluss der Werkgruppe II: Tanzdramen der Gluck-Gesamtausgabe (GGA) ist mit der vorliegenden kritischen Edition der dritte von drei Bänden mit Ballettmusiken (II/3, 4, 5) erschienen, die zwischen 1759 und 1765 in Wien für die Schlosstheater in Laxenburg und Schönbrunn sowie für das Kärntnertortheater entstanden und für die Gluck gemäß seiner vertraglichen Verpflichtung als Komponist der Musik zu den allabendlichen Ballettaufführungen verantwortlich zeichnete. Sie repräsentieren einen kleinen Anteil in diesem Zeitraum entstandener Ballettmusiken, von denen sich musikalische Quellen erhalten haben.

Mit La Promenade, Les Jardiniers, Les Turcs, Les Savoiards, Les Amours de Flore et Zéphire und Le Suisse umfasst der Band Glucks chronologisch früheste erhaltene Gattungsbeiträge aus dem Jahr 1759 sowie die auf 1761 zu datierende Ballettmusik zu Les Vendanges, die aufgrund ihrer musikalischen Überlieferung auch als ›Krumauer Ballette‹ bezeichnet werden: Sie sind jeweils in einer musikalischen Quelle bestehend aus Stimmensätzen erhalten, die in zeitlicher Nähe zu den Uraufführungen im Auftrag des Fürsten Joseph Adam von Schwarzenberg angefertigt wurden und heute im Schwarzenberg-Archiv in Český Krumlov aufbewahrt werden. Die Choreographien für die Uraufführungen entwarfen der Ballettmeister am Burgtheater Gasparo Angioloni sowie der Ballettmeister am Kärntnerthortheater Charles Bernardi.

Neben dem detaillierten Bandvorwort der Herausgeberin, das über Entstehung, Uraufführung, Inhalt, Genre, Struktur und Musik der edierten Ballette informiert, enthält der Band ein ausführliches Generalvorwort zu den Teilbänden GGA II/3–5, das sich mit dem Stand der Forschung, den Kriterien der Zuschreibung der Ballettmusiken zu Gluck sowie mit dem Kontext von Glucks Ballettschaffen in Wien beschäftigt. Ausführliches Bildmaterial sowie der Kritischen Bericht, der Auskunft zur Quellenlage, Editionstechnik und Aufführungspraxis gibt, ergänzen die Darstellungen. Mit der jetzt erschienenen Ausgabe liegen Glucks erhaltene Ballettmusiken erstmals im Druck vor.

 

Abbildung:
Szenenbild zum Ballett Les Amours de Flore et Zéphire, Fotografie einer verschollenen Zeichnung aus der sogenannten Durazzo-Sammlung, Universität Salzburg, Derra de Moroda Dance Archives, DdM f M 008_02

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