Neue Mitglieder in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur hat vier neue Mitglieder aufgenommen. Zu den ordentlichen Mitgliedern zählen nun der Philosoph Stefan Gosepath, der Sinologe Hans van Ess sowie der Klimatologe Jürg Luterbacher. Neues korrespondierendes Mitglied ist der Mathematiker Martin Hairer.

Prof. Dr. Stefan Gosepath, 1959 in Mainz geboren, studierte Philosophie, Geschichte und Literaturwissenschaften an den Universitäten in Tübingen und Berlin sowie an der Harvard University (USA). Nach der Promotion 1992 und Habilitation 2002 in Philosophie war er Fellow am des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. Nach verschiedenen Gast- und Vertretungsprofessuren nahm er 2004 die Professur für Praktische Philosophie an der Universität Gießen an, es folgten Professuren für Politische Theorie und Philosophie an der Universität Bremen und für Internationale Politische Theorie und Philosophie an der Universität Frankfurt/Main. Seit 2012 lehrt er Praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin und ist Kodirektor der Kollegforschergruppe ›Justitia Amplificata‹. Seit 2019 ist er Principal Investigator des Exzellenzclusters ›Contestations of the Liberal Script‹ (SCRIPTS) und Mitglied der Berlin-Potsdamer Kollegforschungsgruppe ›The International Rule of Law - Rise or Decline?‹. Gosepaths Spezialgebiet ist die Verknüpfung zwischen Ethik und politischer Theorie. Seine Forschungen konzentrieren sich auf die Rolle der Gleichheit in politischen Kontexten und das Spannungsverhältnis von Demokratie und moralischen Rechten. Ordentliches Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse

Prof. Dr. Hans van Ess, 1962 in Bergen-Enkheim geboren, studierte Sinologie, Philosophie und Turkologie an der Universität Hamburg und der Fudan-Universität Shanghai. 1992 promovierte er an der Universität Hamburg, war anschließend Länderreferent beim Ostasiatischen Verein in Hamburg und wurde im Anschluß 1995 Assistent am Sinologischen Seminar der Universität Heidelberg. 1998 folgte die Habilitation in Hamburg und im selben Jahr die Berufung auf den Lehrstuhl für Sinologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er seit 2007 Vizepräsident ist, zunächst für Studium und Lehre, dann für Internationales und aktuell für Forschung. Seit 2015 ist Hans van Ess Präsident der Max Weber Stiftung. Seine Forschungsschwerpunkte sind Konfuzianismus, chinesische Geschichtsschreibung sowie Zentralasienkunde, insbesondere die Mongolei. Ordentliches Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse.

Prof. Jürg Luterbacher PhD, 1968 in Solothurn (CH) geboren, studierte Physische Geographie, Klimatologie und Meteorologie an der Universität Bern, wo er 1995 sein Diplom erhielt, 1999 folgte die Promotion. 2005 wurde er an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern habilitiert. 2000 und 2001 war Jürg Luterbacher Post-Doc Fellow im EU-Projekt ›FLOODRISK‹, von 2001 bis 2007 stellvertretender Leiter der Abteilung ›Klimatologie und Meteorologie‹ des Geographischen Instituts der Universität Bern in mehreren EU-Projekten. Von 2007 bis 2009 folgte eine Assistenz-Professur am renommierten ›Oeschger Centre of Climate Change Research‹ der Universität Bern. Im Anschluß war er bis 2019 Professor für Physische Geographie, Klimatologie, Klimadynamik an der Justus-Liebig-Universiät Gießen. Seit 2020 ist er Director of Science and Innovation bei der WMO (World Meteorological Organization), Genf. Er ist ein Pionier in der Paläoklimaforschung und der dynamischen Analyse historischer Wettererscheinungen, die den atmosphärischen Prozeß beschreiben, der z.B. Extremereignissen wie El Nino geführt hat. Ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

Prof. Dr. Martin Hairer, 1975 in Genf (CH) geboren, studierte Physik und Mathematik an der Universität Genf (CH), wo er 2001 in Physik promovierte. Im Anschluß war er als Post-Doc und dann in verschiedenen Positionen am Mathematics Research Centre an der Universität Warwick (UK), wo er 2010 eine volle Professur erhielt. 2014 wurde er von Queen Elisabeth II. zum Regius Professor of Mathematics ernannt. Seit 2017 ist er Professor am Imperial College London (UK). Seit 2014 ist Martin Hairer Mitglied der Royal Society, 2015 und 2016 kamen die Mitgliedschaften in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hinzu. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der stochastischen Analysis. Er ist Begründer einer neuen Lösungstheorie für Feldgleichungen mit Wechselwirkung und Zufallskräften, deren Objekte er ›Regularity Structures‹ taufte. Mithilfe dieser ›Regularity Structures‹ gelag es ihm, renommierte Lösungen für die sogenannte KPZ-Gleichung, die das Wachstum einer Kristalloberfläche unter zufälliger Deposition beschreibt, zu konstruieren. Für diese Arbeiten erhielt er 2014 den »Nobelpreis der Mathematik«, die Fields-Medaille. Korrespondierendes Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

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