Drei Akademiemitglieder mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet

Antje Boetius, Peter Scholze © MFO, Wolfgang Wahlster © Jim Rakete

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnete am 2. Oktober in Schloss Bellevue 25 Bürgerinnen und Bürger zum Tag der Deutschen Einheit mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, darunter auch die Akademiemitglieder Antje Boetius, Peter Scholze und Wolfgang Wahlster.

Frank-Walter Steinmeier begann seine Rede anlässlich der Verleihung der Verdienstorden mit dem passenden Zitat des Liedermachers Wolf Biermann: »Warte nicht auf bessre Zeiten, warte nicht mit deinem Mut.«  Am 2. Oktober zeichnete er 12 Frauen und 13 Männer als Akteure der Friedlichen Revolution und besonders engagierte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Wissenschaft mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Es seien  Menschen, die mit Tatkraft und Mut unsere Gesellschaft und unsere Zukunft gestalten und dabei auch Grenzen überwinden, so der Bundespräsident. 

 

Antje Boetius erforscht das Gebiet, das unserem blauen Planeten seinen Namen gibt und in seinen Tiefen noch so unbekannt ist – die Ozeane. Dabei hat die Meeresbiologin insbesondere die extremen Lebensräume zu ihrem Forschungsschwerpunkt gemacht. Sie leitet das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und ist eine international renommierte Wissenschaftlerin. Ihre Stimme hat große Glaubwürdigkeit und sie wird gehört. Antje Boetius bringt sich nicht nur in viele hochrangige Gremien ein, sondern macht die neuesten Erkenntnisse der Ozeanologie auch einem breiten Publikum zugänglich. Fortschreitende Umweltzerstörung und Klimakrise zeigen, wie wichtig ihr Engagement für unsere Zukunft ist: Vom Schutz der Ozeane hängt die Zukunft unseres Planeten ganz besonders ab. Seit 2010 ist sie Mitglied in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz 

Um mit Peter Scholze zu arbeiten, kommen Mathematikerinnen und Mathematiker aus der ganzen Welt an die Universität Bonn. Dort wurde er 2012 jüngster Professor seines Fachs in Deutschland. Seit 2018 ist er zudem Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik. Peter Scholze gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der Arithmetischen Geometrie. Zentrale Fragen, an denen sich Generationen vor ihm vergeblich versucht haben, beleuchtet er ganz neu, und für Probleme, die bisher als unlösbar galten, rückt eine Lösung in greifbare Nähe. 2018 erhielt er die Fields-Medaille, die weltweit höchste Auszeichnung in der Mathematik. Mit seinen außergewöhnlichen Leistungen ist Peter Scholze Ansporn und Vorbild für kommende Generationen seines Fachs, für die er sich immer wieder auch ganz persönlich einsetzt. Seit 2016 ist er Mitglied in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz.

Wolfgang Wahlster hat sich mit seiner Forschung einer der zentralen Zukunftsherausforderungen gestellt: der Erforschung der Künstlichen Intelligenz. Dabei hat er die Bundesrepublik zu einem der Spitzenplätze in seiner Wissenschaft gemacht. Der Professor für Informatik an der Universität des Saarlandes war 1988 Wissenschaftlicher Gründungsdirektor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz. Von 1996 bis Februar 2019 hat er die renommierte Einrichtung – sie ist die weltweit größte Forschungseinrichtung für Künstliche Intelligenz – auch als Direktor und Vorsitzender der Geschäftsführung geleitet. Wolfgang Wahlster hat maßgeblich die Grundlagen von Mensch-Technik-Interaktionen erarbeitet und visionär als Initiator des Projekts "Industrie 4.0" das erforscht, was morgen unser aller Leben mehr denn je bestimmen wird: die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter. Seit 2002 ist er Mitglied in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz.

Weiterführende Informationen

Personen

Zurück zur Übersicht

...nach Jahren

...nach Rubriken