9. Mainzer Musikdozentur: Bernd Goetzke - Debussy neu gelesen?

Claude Debussy

Bernd Goetzke (Professor für Klavier an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) spricht im Rahmen der 9. Mainzer Musikdozentur in seinem Vortrag ›Debussy neu gelesen?‹ über die Widersprüchlichkeit der Künstlerexistenz Debussys. Der Abend wird musikalisch begleitet von Prof. Sae-Nal Lea Kim und Prof. Thomas Hell sowie Studierenden der Klavier- und Gesangsklassen an der Hochschule für Musik Mainz.

In dem 2018 erschienen Band ›Briefe an seine Verleger‹ versammelt Bernd Goetzke seine »kongenialen« Übersetzungen von rund 450 Briefen Debussys: Sie beleuchten die Dramen des wechselvollen Privatlebens von Claude Debussy, der sich auch als bissig-ironischer Kommentator des Zeitgeschehens und seiner Komponistenkollegen hervortut. Einen Zeitraum von 25 Jahren umspannend, fügen sich die Briefe zu einer »authentischen Variante einer Autobiographie« eines der noch immer am meisten missverstandenen Komponisten. Auch 100 Jahre nach seinem Tod wird Debussy immer noch vorschnell als Impressionist oder musicien français bezeichnet. Eine Kennzeichnung, die dem Komponisten zeitlebens verhasst war.

Bernd Goetzke beleuchtet in seinem Vortrag das Schaffen und Wirken Debussys ebenso wie dessen Selbstverständnis als Komponist im Kontext seiner Zeit. Thematisiert wird dabei nicht nur die Widersprüchlichkeit seines Lebens, sein Verhältnis zu seinen Frauen, der Familie und den Freunden, sondern auch seine eigene Sicht und Einordnung der Musikgeschichte.

Bernd Goetzke wurde bereits mit 13 Jahren zum Früh­studium an der Hochschule für Musik, Theater und ­Medien Hannover zugelassen. Heute lehrt er selbst als Professor für Klavier an ebendieser Hochschule sowie weltweit in Meister­kursen. Nachdem er zum Professor berufen wurde, widmete er sich zunehmend der Nachwuchsförderung und gründete im Jahr 2000 das ›Institut zur Früh-Förderung ­musikalisch Hochbegabter‹. Er war Schüler von Arturo Benedetti Michelangeli und bezeichnet Debussy und Beethoven als die ›Brennpunkte‹ seines Repertoires.

Die Mainzer Musikdozentur ist eine Kooperation der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, der Hochschule für Musik Mainz und BAROCK VOKAL.

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten: https://www.musik.uni-mainz.de/veranstaltungen 

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