›Moderne Forschung in der Arktis: Eine Herausforderung für die europäische Kooperation‹ – Vortrag von Karin Lochte

Prof. Dr. Dr. h. c. Karin Lochte hielt einen Vortrag  im Rahmen des Symposiums ›Das Klima der Arktis. Ein Frühwarnsystem für die globale Erwärmung‹.

Die Arktis ist – weltweit betrachtet – die Region, die am schnellsten auf die globale Erwärmung reagiert. Es gibt sogar deutliche Hinweise darauf, dass sich diese Entwicklung beschleunigt. Auf gekoppelten Klimamodellen basierende Vorhersagen lassen ein Verschwinden der sommerlichen Meereisbedeckung bereits in wenigen Jahrzehnten erwarten. Geologische Untersuchungen haben ergeben, dass die dauerhafte Ausbildung der Eisdecke sich über mehrere Millionen Jahre hinzog, während der Arktische Ozean wohl während des größten Teils des Känozoikums (letzte ca. 66 Mio. Jahre) und auch vorher überwiegend eisfrei war. Immer wieder während der Warmzeiten in der jüngeren geologischen Geschichte schrumpfte die Eisdecke, sodass diese Abschnitte möglicherweise geeignete Analoga für die Zukunft einer Arktis unter dem Einfluss der globalen Erwärmung darstellen.

Das Symposium brachte WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen der Arktisforschung zusammen, die mit Rekonstruktionen, Untersuchungen und Vorhersagen zu einem besseren Verständnis der Umwelt in der Arktis in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beitragen. Damit wurden Perspektiven für zukünftige Forschungen in den nördlichen hohen Breiten aufgezeigt
und definiert. Die Vorträge konzentrierten sich auf die Nutzung von arktischen Klimabedingungen in der Vergangenheit als mögliche Analoga für die Zukunft, auf die Geschwindigkeit der heutigen Veränderungen in der Arktis und auf die Wechselwirkung einer zukünftigen wärmeren Arktis mit dem globalen Klimasystem.

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