Autorenlesung mit Thomas Lehr

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Ort
Plenarsaal der Akademie, Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz

Die Romane von Thomas Lehr sind »allesamt Gedanken-Experimente« (Sigrid Löffler), in denen er – der studierte Biochemiker – die Trennung von Literatur und Naturwissenschaften philosophisch aufhebt. Ob in ›42‹, dem Roman, der den Zeitstillstand am 14. August 2000, 12 Uhr 47 Minuten 42 Sekunden im Kernforschungszentrum CERN (das er mit »Chaos, Ekstase, Raserei, Nihilismus« auflöst) beschreibt oder in ›September. Fata Morgana‹. Dieser Roman kann in seiner artistischen Verschränkung von westlicher und östlicher Perspektive als eine der gelungensten Antworten auf das Trauma der Attentate vom 11. September bezeichnet werden. Sein jüngstes monumentales Buch ›Schlafende Sonne‹ spielt an einem Sommertag des Jahres 2011 – und umfasst zugleich ein ganzes Jahrhundert. Darin erzählt Thomas Lehr – wie in Bildern einer Ausstellung – von den historischen Katastrophen und von den privaten Verwicklungen dreier Menschen und führt von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs bis ins heutige Berlin. Es entwickelt ein überwältigendes Fresko dieses deutschen Jahrhunderts: tragisch, komisch, grotesk, und immer wieder ganz persönlich und intim.
Ursula Krechel, Vizepräsidentin der Akademie, stellt Thomas Lehr vor und spricht mit ihm im Anschluss an die Lesung über sein Werk.

Thomas Lehr, geboren 1957 in Speyer, lebt in Berlin. Er wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet, 2015 mit dem Joseph Breitbach-Preis, zuletzt mit dem Bremer Literaturpreis (2018). ›Schlafende Sonne‹ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Seit 2016 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur.

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