Forschungen zur antiken Sklaverei Band 28

Sklaverei im spätantiken und frühmittelalterlichen Gallien (5.-7. Jh.). Das Zeugnis der christlichen Quellen.

Von Heike Grieser

1997. IX, 299 Seiten. Kart. ISBN 3-515-07233-0.

Ausgezeichnet mit dem Preis der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz 1997.

Das Alltagsleben der christlichen familia, zahlreiche rechtsgeschichtliche Einzelfragen (z. B. Flucht, Asyl, Freilassung, kirchliche Ämter) sowie die theoretische Reflexion der Sklaverei bilden die Schwerpunkte dieser interdisziplinär angelegten Studie. Verschiedene methodische Zugriffe ermöglichen eine qualifizierte Interpretation des umfangreichen christlichen Quellenmaterials, das unter dieser Fragestellung und in dieser Breite bisher noch nicht untersucht wurde. Die Autorin gelangt zu dem grundlegenden Ergebnis, dass die Sklaverei in dieser Zeit des Umbruchs erneut zu einem gewichtigen sozialen Faktor wird. Neu ist die jeweils religiöse Begründung der modifizierten römischen Rechtspraxis und der antiken ökonomischen Tradition. Die Akzeptanz der Sklaverei zeigt sich auch an der Fülle metaphorisch verwendeter Sklaventerminologie in der theologischen Literatur. Einzig Teile der Hagiographie bilden eine Ausnahmeerscheinung.

Aus dem Inhalt:

Zeitgeschichtlicher Hintergrund - Sklavenbesitz als typisches Merkmal der römisch-merowingischen Gesellschaft - Sozialgeschichtliche Aspekte des Alltagslebens der christlichen familia - Einzelfragen rechtsgeschichtlicher Art - Sklavenhandel und Gefangenenfreikauf - Ansätze zu einer christlichen Reflexion der Sklaverei - Quellen- und Editionsverzeichnis - Literatur- und Kurztitelverzeichnis - Indices

Stand: 28. Juni 2013