Forschungen zur antiken Sklaverei Band 31

Räuber, Rebellen, Rivalen, Rächer. Studien zu Latrones im Römischen Reich

Von Thomas Grünewald

1999. X, 269 Seiten. Kart. ISBN 3-515-07489-9

Die Leitfrage der Untersuchung lautet, wer in der römischen Überlieferung ein latro und was ein latrocinium gewesen ist. Entgegen der herrschenden Aurfassung, die römische latrones für weitgehend realistisch beschriebene, geschichtliche Personen hält, wird hier die Auffassung vertreten, daß der latro kein sozialer Typus, sondern ein literarischer Topos gewesen ist. Zum Nachweis der These werden die in den römischen Quellen (2. Jh. v. Chr.-3. Jh. n. Chr.) überlieferten latrones prosopographisch erfaßt und typologisch ausgewertet. Wenn die Taten der latrones das Unterscheidungsmerkmal bilden, ergeben sich vier Grundtypen des latro, die im Buchtitel zum Ausdruck kommen: Räuber, Rebellen, Rivalen, Rächer. Wenn die Eigenschaften des latro als Unterscheidungsmerkmal dienen, entspricht jeder dieser vier Grundtypen einem von zwei charakterlichen Grundtypen: dem .gewöhnlichen Räuber' im Sinne eines Gewaltverbrechers oder dem .edlen Räuber' als Verkörperung der Ideale der römischen Werteordnung. /Gewöhnliche' und ,edle Räuber' dienten den römischen Autoren im Rahmen ihrer erzieherischen Anliegen als exempla mala oder exempla bona.

Aus dem Inhalt:

Vorwort - Einleitung

Erster Teil: Räuber: I. Echte Räuber

Zweiter Teil: Rebellen: II. Guerillaführer als latrones: Viriatus als 'edler' und Tacfarinas als 'gewöhnlicher Räuber' - III. Anführer von Sklavenaufständen als latrones

Dritter Teil: Rivalen: IV. Politische Machthaber und Prätendenten als latrones - V. lestai in Judäa: Antike Sozialbanditen? - VI. Herausforderer des Kaisers: Bulla Felix als 'edler' und Maternus als 'gewöhnlicher Räuber'

Vierter Teil: Rächer: VII. Rächer in dynastischen kämpfen - Zusammenfassende Schlussbetrachtung: Der ‚gewöhnliche' und der 'edle Räuber' als literarische Topoi

Register

 

Auch in Englisch erhältlich:

Bandits in the Roman Empire. Myth and Reality.

London: Routledge 2004, X, 230 Seiten. Hardcover. ISBN 0-415-32744-X

 

 

Stand: 28. Juni 2013