Corpus der römischen Rechtsquellen zur Sklaverei (CRRS)

Teil III: Die Rechtspositionen am Sklaven. 2: Ansprüche aus Delikten am Sklaven.

Bearbeitet von Jan Dirk Harke.

XII, 219 Seiten. 2013, ISBN: 978-3-515-10144-8.

Vergleicht man die Regelungen des Zwölftafelgesetzes mit den späteren Gesetzen so lässt sich auf den ersten Blick eine zunehmende Verschlechterung der Sklavenstellung feststellen. Der Sklave scheint daher in den Augen des römischen Gesetzgebers vom Mitglied des Hausverbands zu einem Arbeitsinstrument herabgesunken zu sein und eine stärkere Geringschätzung erfahren zu haben, die dem sozialgeschichtlichen Hintergrund widerspricht. Dieser Widerspruch ist aber aufzulösen, indem die Gesetzestexte als Produkte einer sich immer mehr verfeinernden Wissenschaft zu sehen sind, die durch die sorgfältige Unterscheidung Resultate erzielt, die dem antiken oder modernen Nichtjuristen spontan nicht zugänglich sind. Betrachtet man die Quellen unter diesem Blickwinkel, zeigt sich, dass sie nicht Ausdruck einer veränderten Einstellung gegenüber dem Sklaven als Menschen, sondern lediglich Entwicklung eines von vornherein vorgegebenen Grundgedankens sind, nämlich dass ein Sklave Gegenstand im Vermögen seines Eigentümers ist.

Stand: 28. Juni 2013