Carl Maria von Webers Oper ›Silvana‹ wird nach 200 Jahren erstmals in der Urfassung aufgeführt – Aufführungsmaterialien wurden von einem Projekt der Mainzer Akademie vorbereitet

Pünktlich zum 200jährigen Jubiläum der Premiere wird am 18. April 2010, 19 Uhr, im Münchner Prinzregententheater erstmals die Urfassung dieser »heroischen Oper in drey Aufzügen« erklingen. Das Münchner Rundfunkorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Ulf Schirmer führen Webers erste Oper konzertant auf. Der Bayerische Rundfunk überträgt die Aufführung live. Solisten sind Michaela Kaune (Sopran), Ferdinand von Bothmer (Tenor), Jörg Schörner (Tenor), Detlef Roth (Bariton) und Simon Pauly (Bariton), die Choreinstudierung liegt in den Händen von Robert Blank.

Am 16. September 1810 ging in Frankfurt am Main zum ersten Mal Carl Maria von Webers Oper ›Silvana‹ über die Bühne. Erst elf Jahre später präsentierte Weber erneut eine abendfüllende Oper – den ›Freischütz‹. Während dieser sich zum Kassenschlager aller europäischen Bühnen entwickelte, ist ›Silvana‹ heute trotz ihrer durchaus beachtlichen Aufführungsgeschichte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts nahezu vergessen.

Die erstmalige Aufführung der Urfassung dieses Werkes, das Weber später mehrfach überarbeitete, wurde möglich durch die Arbeit eines Projektes der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe in Berlin/Detmold, das zusammen mit dem Verlag Schott die kompletten Materialien für diese Aufführung durch einen außerordentlichen Einsatz in kürzester Zeit vorbereitete: Eine fast 700 Seiten umfassende Partitur, ein Textbuch, einen 280seitigen Klavierauszug und nahezu 900 Seiten Orchesterstimmen wurden von Markus Bandur ediert. Trotz der damit verbundenen erheblichen Belastungen fließen diese wertvollen Erfahrungen und die Anregungen der Aufführung unmittelbar in die endgültige Gestalt des Ende 2010 erscheinenden Bandes in der Gesamtausgabe ein. Auf diese Weise bleibt das Resultat der editorischen Arbeit nicht zwischen Buchdeckeln versteckt, sondern steht für weitere Aufführungen zur Verfügung. Zugleich wird die Urfassung als Tonträger produziert: Damit sind dank der zügigen editorischen Leistungen und der Zusammenarbeit zwischen Herausgebern, Verlag und Musikschaffenden gute Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme des Werkes ins Repertoire geschaffen.

 

 

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