›Der Deutsche soll alle Sprachen lernen…‹ - Poesia typographica + Schriftbilder von Josua Reichert

Flyer_Josua_Reichert_quergruen.pdf 

Die Ausstellung zeigt 64 Werke des Künstlers Josua Reichert. Mit seinen kraftvollen, farbigen Schriftbildern spannt Reichert einen weiten Bogen über die Schriftkulturen, Weltliteraturen und Zeiten. Er druckt mit lateinischen, griechischen, kyrillischen, hebräischen und arabischen Schriften; sein Textkanon reicht von der Antike bis in die Gegenwart. In Josua Reichert begegnet uns ein Drucker, der auszog die typographische Welt zu vermessen. Reicherts ebenso singuläres wie innovatives Werk, das in über fünf Jahrzehnten entstand, besticht durch innere Kohärenz und äußerste Konsequenz.

Josua Reichert wurde 1937 in Stuttgart geboren. Sein Studium absolvierte er bei HAP Grieshaber an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. In den Werken des Druckers, der entscheidende Impulse durch HAP Grieshaber und Hendrik Nicolaas Werkman empfing, verschmelzen Schrift und Bild, Text und Typographie zu einer Einheit und führen in eine neuartige ästhetische Dimension. Neben über 200 Einzelausstellungen im In- und Ausland, nahm er an documenta 3 und 4 in Kassel teil. Reichert wurde mit mehreren Auszeichnungen geehrt, 2000 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz, 2003 der Professorentitel des Landes Baden-Württemberg verliehen.

In die Ausstellung führt Ministerialdirigent a.D. Wolfgang Glöckner (Bonn). Wolfgang Glöckner hat zahlreiche Vorträge über verschiedene Aspekte der Werke von HAP Grieshaber und Josua Reichert gehalten sowie mehrere Ausstellungen als Kurator realisiert. Er ist u.a. Autor der Publikation ›Wiederholte Spiegelungen.

Öffnungszeiten:

25. Januar 2017 bis 21. April 2017

Mo−Do 9-16 | Fr 9−13 Uhr
Eintritt frei

 

›Wälder und verwunschene Orte‹ von Susanne Janssen

10_HG.jpg 
Susanne Janssen, Hänsel und Gretel, 2007

Die Akademie freut sich, in Kooperation mit dem Essenheimer Kunstverein die Ausstellung ›Wälder und verwunschene Orte‹ der Künstlerin Susanne Janssen im Foyer zeigen zu dürfen.

»Das wichtigste Buch meiner Kindheit war ein, in dunkelblaues Leder gebundener und mit Goldschnitt versehener, Band Grimmscher Märchen. Oft verlor ich mich in diese zauberhafte Welt, in Wälder und verwunschene Orte und entfloh so eine zeitlang der grauen Welt des Ruhrgebiets, in dem ich aufwuchs. Das Buch hatte keine Bilder. Die Bilder entstanden in mir und meiner Vorstellung und vielleicht war es die Sehnsucht nach diesen Bildern, die mich bis heute dazu antreibt, sie vor mir zu sehen und zu ›erschaffen‹«.

Die 1965 in Aachen geborene Künstlerin Susanne Janssen studierte visuelle Komunikation an der Fachhochschule für Gestaltung in Düsseldorf. Seit 1992 arbeitet sie als freie Buchillustratorin und Malerin in Deutschland und Frankreich. Die von ihr illustrierten Bilderbücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter Niederländisch, Brasilianisch und Koreanisch. 2008 folgte eine Zuwendung zur freien Malerei, die auf großen Leinwänden oder als freie Collagen zu bewundern sind. Für ihre Werke wurde Susanne Jannssen unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Grandprix der Biennale für Illustration ›Illustrate‹ und dem Troisdorfer Bilderbuchpreis ausgezeichnet.

Öffnungszeiten:

4. Mai 2017 bis 4. August 2017

Mo−Do 9-16 | Fr 9−13 Uhr

Eintritt frei

 

Ausstellung ›Eis - Zeit - Raum‹ von Lutz Fritsch

Bibliothek_im_Eis__2005._Foto_Lutz_Fritsch.jpgFritsch_Z_361_IMG_0804_B.jpg 
Foto und Zeichnung: Lutz Fritsch, Antarktis, 2005

Die Akademie freut sich die Ausstellung ›Eis - Zeit - Raum‹ von Lutz Fritsch im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2016*17 präsentieren zu können. Ausgestellt werden Arbeiten aus der Arktis und Antarktis, die Fritsch bei Expeditionen mit Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) anfertigte. Dort studierte der Künstler den Naturraum und die Eisverhältnisse mit Zeichenstift und Fotokamera.

»Mich faszinierte die Weite, die Maßstabslosigkeit des Naturraums, die Ästhetik der dem Eis innewohnenden Kräfte sowie der Kontrast zwischen der Zivilisations-Geschwindigkeit und der Langsamkeit und scheinbaren Raum-Zeitlosigkeit dieses Naturraums am Ende der Welt«, so Fritsch.

Lutz Fritsch nahm als erster Künstler 1994/95 zusammen mit Wissenschaftlern des AWI an einer Expedition in die Antarktis teil. Um den Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft fortzusetzen, entwickelte Lutz Fritsch schon 1995 die Idee für die ortsbezogene Skulptur ›Bibliothek im Eis‹, welche 2005 realisiert werden konnte: Künstler und Wissenschaftler aller Disziplinen stiften auf Bitte von Lutz Fritsch ein Buch, von dem sie glauben, dass die im ewigen Eis Überwinternden es gelesen haben sollten.

Lutz Fritsch wurde 1955 in Köln geboren. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, Abt. Münster. Neben verschiedenen Stipendien hat er einen Lehrauftrag sowie eine Gastdozentur an der Kunstakademie Münster wahrgenommen. Fritsch ist bekannt für seine ortsspezifischen Großskulpturen »Rheinorange« (1992) an der Rhein-Ruhr-Mündung in Duisburg, die »Bibliothek im Eis« (2005) in der Antarktis oder seine zweiteilige Skulptur »Standortmitte« (2008) an Anfang und Ende der Autobahn zwischen Köln und Bonn.

Öffnungszeiten:

18. August bis 22. Dezember

MoDo 9-16 | Fr 913 Uhr

Eintritt frei